Der Investor Scott Bessent wird Finanzminister unter US-Präsident Donald Trump. Der 62-Jährige erhielt mit Unterstützung aus beiden Lagern die nötige Mehrheit im 100 Sitze starken Senat: Er bekam 68 Ja-Stimmen.
Bessent gehört zu den weniger kontroversen Mitgliedern des von Trump nominierten Regierungsteams. Auch mehrere Vertreter der oppositionellen Demokraten im Senat stimmten seine
Steuersenkungen, Zölle und Schulden
Als Finanzminister wird es an Bessent sein, Trumps Versprechen umzusetzen, Steuern zu senken und neue Importzölle umzusetzen.
Beschäftigen wird ihn auch die wiederkehrende Diskussion über die gesetzlich festgelegte Schuldenobergrenze. Trump hatte kurz vor seinem Amtsantritt versucht, eine Aussetzung der Schuldenobergrenze für mehrere Jahre durchzusetzen, um sich etwas politischen Freiraum zu verschaffen. Das gelang ihm aber nicht.
Die Schuldenobergrenze legt fest, wie hoch die staatlichen Schulden maximal steigen dürfen, um laufende Ausgaben wie Gehälter, Sozialleistungen, Verteidigungsausgaben und Zinsen auf bestehende Schulden zu finanzieren. Wird die Obergrenze erreicht und nicht erhöht, darf die US-Regierung keine neuen Schulden aufnehmen.
Finanzminister ohne Regierungserfahrung
Bessent hat keine Regierungserfahrung. Er sagt aber, sein Arbeitsleben im Privatsektor habe ihm ein tiefgreifendes Verständnis der Wirtschaft und der Märkte gegeben.
Die Republikaner stellen Bessents Lebensweg als Beispiel für die Erfüllung des Amerikanischen Traums dar: Bessent wuchs nach eigenen Angaben im Zeichen der finanziellen Probleme seines Vaters auf, fing früh an, sein eigenes Geld zu verdienen, und schaffte es schließlich ans College der Eliteuniversität Yale. Seine Karriere im Finanzsektor begann mit einem Praktikum in New York, wo der Arbeitgeber ihm eine Schlafcouch im Büro stellte.
Bessent wird einer der ersten offen homosexuellen Minister einer US-Regierung sein. Er lebt mit seinem Ehemann und den gemeinsamen zwei Kindern in Charleston in South Carolina. Sein Partner und seine Kinder saßen während seiner Senatsanhörung im Publikum.