Klimawandel verschlimmerte Brände in Südkalifornien

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Attributionsforschung

Report: Klimawandel verschlimmerte Brände in Südkalifornien

Aktualisiert am 28.01.2025 – 23:01 UhrLesedauer: 3 Min.

Brände in KalifornienVergrößern des Bildes

Die verheerenden Waldbrände von Los Angeles wurden durch den menschengemachten Klimawandel schlimmer, zeigt eine Schnellanalyse. (Archivbild) (Quelle: Jae C. Hong/AP/dpa/dpa-bilder)

Die Klimakrise hat die Großbrände in Südkalifornien verstärkt. Trockene Winde und Niederschlagsmangel schufen ideale Bedingungen für die verheerenden Feuer, so eine internationale Schnellanalyse.

Anfang dieses Jahres haben mehrere Großbrände im Großraum Los Angeles gewütet. Diese Brände forderten bislang 29 Menschenleben und zerstörten über 16.000 Gebäude. Eine internationale Forschungsgruppe hat nun festgestellt, dass der menschengemachte Klimawandel zur Intensität und Wahrscheinlichkeit dieser Großbrände beigetragen hat.

Waldbrände sind in Südkalifornien nicht ungewöhnlich. Normalerweise treten sie von Juli bis September auf, wenn niedrige Luftfeuchtigkeit, hohe Temperaturen und geringe Niederschläge herrschen. Einige der zerstörerischsten Feuer ereigneten sich jedoch im Herbst und frühen Winter, wenn die Santa-Ana-Winde einsetzen. Diese trockenen Winde strömen von den Bergen im Landesinneren zur Küste.

Obwohl es in Kalifornien von Oktober bis Dezember normalerweise mehr regnet, blieben die Regenfälle in diesem Zeitraum aus. Die Region erlebte seit Mai 2024 keine signifikanten Niederschläge, wie auch die Schnellanalyse der Wissenschaftler-Initiative World Weather Attribution (WWA) am Imperial College London zeigt.

Die 32-köpfige Forschungsgruppe nutzte den “Fire Weather Index” (Feuer-Wetter-Index, FWI), der meteorologische Informationen etwa zur Temperatur und Windgeschwindigkeit nutzt, um die Wetterbedingungen zu charakterisieren, die Einfluss auf die Größe der Waldbrände haben können. Sie untersuchten auch die Dürrebedingungen in den Monaten vor den Bränden und verglichen diese mit ähnlichen Mustern aus den letzten sieben Jahrzehnten. Simulationen halfen, die Auswirkungen des Klimawandels auf das Ausmaß der Brände zu verstehen.

Die Forschungsgruppe betont, dass die einzelnen Ergebnisse zwar mit Unsicherheiten behaftet sind, aber alle in dieselbe Richtung weisen: Der Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit der Brände erhöht.

“Attributionsstudien sind ein wertvolles Instrument, um zu bewerten, wie der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit oder Intensität von Bedingungen beeinflusst, die Waldbrände begünstigen”, kommentierte Yoshi Maezumi vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie in Jena. Dazu zählten beispielsweise langanhaltende Trockenheit, extreme Hitze und niedrige Luftfeuchtigkeit.

“Einzelne Brandereignisse – wie die in Südkalifornien – können jedoch nicht vollständig auf den Klimawandel zurückgeführt werden, da Zündquellen – oft Menschen – und lokale Faktoren wie zum Beispiel die Topographie eine entscheidende Rolle spielen”, ergänzte die Forscherin. “Nichtsdestotrotz gibt es deutliche Hinweise darauf, dass der Klimawandel das “Feuerwetter” weltweit verschärft hat, wobei längere Brandsaisons und extremere Bedingungen in vielen Regionen immer häufiger auftreten.”