Der Volkswirt: Wissenschaft für alle

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Die Macht der großen Wissenschaftsverlage hat Klaus Schmidt schon früh zu spüren bekommen. Als er vor zwanzig Jahren als junger Professor einer der Herausgeber der Zeitschrift „European Economic Review“ war, kam es zu einem für ihn bis heute denkwürdigen Streit zwischen dem Wissenschaftsverlag Elsevier und dem europäischen Ökonomenverband, dessen Vereinszeitschrift die „European Economic Review“ war. Der Verlag als Eigentümer der Zeitschrift erhöhte damals zum Unmut der Ökonomen drastisch den Preis, den die Bibliotheken für die Zeitschrift zu zahlen hatten, wohlwissend, dass die Universitätsbibliotheken wissenschaftlich hochrangige Zeitschriften wie diese auch zu exorbitant hohen Preisen mit Steuergeld kaufen müssen, um die Wissenschaft mit den neuesten Forschungsergebnissen zu versorgen. Der Ökonomenverband sah darin eine Ausbeutung der öffentlichen Bibliotheken und wollte sich das nicht einfach gefallen lassen, zumal er aus seiner Sicht ohnehin schon die wissenschaftliche Hauptarbeit für die Herausgabe der Zeitschrift stemmte.