“Tagesschau”: Die Auflösung | ZEIT ONLINE

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Ich muss jetzt noch mal mit der Pandemie kommen, tut mir leid. Deren Ausbruch jährt sich bald zum fünften Mal. Und unter einer Auswirkung von Corona leide ich persönlich noch immer sehr stark: der miserablen Bildqualität bei der Tagesschau.

Als wir während der Pandemie alle zu Hause saßen, begannen die Leute bei der Tagesschau, die Interviews für ihre Beiträge per Video-Call zu führen. Das passte gut, denn genauso kommunizierten wir anderen Menschen ja auch. Wie wir anderen Menschen hörte aber auch die Tagesschau damit nicht mehr auf. Und so muss ich seit fünf Jahren ertragen, dass qualitativ hochwertige Fernsehbeiträge unterbrochen werden von O-Tönen, die irgendwelche Politiker oder Expertinnen in die leistungsschwachen Kameras ihrer Laptops sprechen. In einem Moment sieht man scharfe Bilder aus Nahost, im nächsten einen Experten, der verpixelt in seinem Arbeitszimmer hockt.