Kaffee bei Tchibo wird teurer

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Der Kaffeehändler Tchibo erhöht erneut seine Preise. Kunden müssen von Mitte Februar an je nach Sorte zwischen 50 Cent und 1 Euro pro Pfund mehr bezahlen, wie das Unternehmen in Hamburg mitteilte.

Rohkaffee sei deutlich knapper geworden, das Wetter habe für schwächere Ernten und höhere Preise gesorgt, sagte ein Sprecher von Tchibo. Um den Kunden weiterhin die gewohnte Qualität zu bieten, müsse man handeln. Im April 2024 hatte Tchibo schon einmal die Kaffeepreise erhöht.

Ein Preisanstieg für Kaffee hatte sich bereits Ende des vergangenen Jahres abgezeichnet. Kaffeehändler und -röster erleben herausfordernde Zeiten. Der an der Rohstoffbörse ICE in New York gehandelte Preis für Arabica-Bohnen kletterte im November auf den höchsten Wert seit Jahrzehnten. Allein im Jahr 2024 sind die Rohkaffeepreise um rund 70 Prozent gestiegen.Hauptgrund dafür sind Experten zufolge unter anderem schlechte Ernten im wichtigsten Erzeugerland Brasilien.

Handelskonzern legt Preise selbst fest

Tchibo äußert sich offener über seine Preise als andere Anbieter. Das Unternehmen verkauft seine Produkte im Gegensatz zu vielen anderen Kaffeeröstern in seinen Filialen direkt an Endverbraucher und kann deshalb auch seine Preise festlegen. Viele andere Kaffeehändler liefern ihre Produkte an den Lebensmittel-Einzelhandel, der die Endpreise festlegt.

Im Streit um Kaffeepreise hatte Tchibo vor wenigen Wochen eine Niederlage vor dem Landgericht Düsseldorf einstecken müssen. Der Kaffeeröster hatte Aldi Süd vorgeworfen, seit Ende 2023 regelmäßig Kaffees seiner Eigenmarke Barissimo unter Einstandspreis und damit zu billig angeboten zu haben. Dies schade dem Wettbewerb und den Verbrauchern, Aldi verstoße gegen das Gesetz, hieß es. Tchibo wollte dem Discounter gerichtlich verbieten lassen, den Kaffee so günstig so verkaufen. Aus Sicht der Düsseldorfer Richter war die Unterlassungsklage jedoch unbegründet.