Wegen der fortdauernden Erkrankung einer Schöffin verschiebt sich ein wichtiger Termin im Betrugsprozess um die milliardenschwere Pleite des Zahlungsabwicklers Wirecard erneut. Auch in dieser Woche würden beide Verhandlungstage abgesetzt, teilte das Landgericht München am Montag mit.
Die Staatsanwaltschaft werde nun voraussichtlich erst am 12. Februar im Gerichtssaal bekannt geben können, ob sie einige Anklagevorwürfe fallen lässt. Am selben Tag soll zudem ein wichtiger Gutachter aussagen.
Das Gericht hatte eine Streichung mehrerer Anklagevorwürfe vorgeschlagen und damit zu erkennen gegeben, dass die verbleibenden Anschuldigungen für eine hohe Strafe ausreichen könnten. In diesem Fall müsste Ex-Vorstandschef Markus Braun mit zehn bis 15 Jahren Freiheitsstrafe rechnen. Er bestreitet die Vorwürfe. Maßgeblich ist laut Gericht nun der Vorwurf, die drei Angeklagten hätten ein Kreditgeber-Konsortium unter Führung der Commerzbank mit falschen Geschäftszahlen betrogen. Der Gutachter soll zur Schadenshöhe der Banken befragt werden.