Die Union sollte lieber auf die FDP setzen als auf SPD oder Grüne

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Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, selbst wenn es aus der Hölle kommt, deren Tore Merz geöffnet haben soll. Jedenfalls haben sich SPD und Grüne nicht dagegen verwahrt, dass die Union dem von der Restampel eingebrachten Gesetz für Hilfen bei häuslicher Gewalt zustimmte, und das, obwohl Merz nur Stunden zuvor „die Lebensader der Demokratie beschädigt, wenn nicht gar durchschnitten“ haben soll, wie Mützenich des Weiteren meinte.

Auch die Grünen beruhigten sich wieder etwas, würden sie doch wohl nur in einer Koalition mit der Union weiter an der Macht bleiben. Habeck sendet jedenfalls erste Signale, dass er bereit wäre, auch einen Pakt mit dem Teufel zu schließen.

Die FDP will aus ihrer Not eine Tugend machen

Das ist der Moment, in dem die FDP ihre Chance sieht, als Kompromissschmied bei den Wählern zu punkten. Sie versucht damit, aus der Not, sich nicht einig zu sein, auf wessen Seite sie sich in der Schlacht um die Migrationspolitik stellen soll, eine Tugend zu machen.

Grüne und SPD werden der FDP aber keinesfalls zu einem Erfolg verhelfen wollen, der dazu beitrüge, dass sie die Fünfprozenthürde überwindet. Dafür sorgt nicht nur die offene Rechnung wegen des Abschaltens der hirntoten Ampelkoalition.

Wenn die FDP nicht in den Bundestag kommt oder ihre Mandate nicht für ein schwarz-gelbes Bündnis reichen, bleibt Merz nichts anderes übrig, als mit der SPD oder den Grünen zu koalieren. Da wäre freilich selbst noch ein Pakt mit einer gespaltenen FDP besser.