Verdacht bei Sabotage von Autos in Deutschland

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Deutsche Sicherheitsbehörden sehen Spuren nach Russland im Fall einer Sabotageserie, bei der bundesweit Hunderte Autos beschädigt worden seien. Dies wurde der F.A.Z. aus Sicherheitskreisen bestätigt. Dabei wurden demnach im vergangenen Jahr bei 270 Fahrzeugen in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Bayern Auspuffrohre mit Bauschaum verstopft. Zuerst hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ über die russische Spur berichtet. Unter Berufung auf Erkenntnisse von Ermittlungsbehörden hieß es, Ziel der Aktionen sei es gewesen, Hass auf die Grünen zu schüren.

An den Tatorten hinterließen die Saboteure demnach Aufkleber mit dem Slogan „Sei grüner!” und einem Foto von Bundeswirtschaftsminister und Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck. Verdächtigt worden seien zunächst Klimaaktivisten.

Anstifter war russischstämmiger Serbe

Bei einer Polizeikontrolle im brandenburgischen Schönefeld seien dann jedoch im Dezember in der Nähe eines Tatorts drei Verdächtige aus Süddeutschland festgestellt worden, hieß es weiter: ein Serbe, ein Bosnier und ein Deutscher. Bei Wohnungsdurchsuchungen hätten die Ermittlungsbehörden danach mehrere Dosen mit Bauschaum sowie Handys und Laptops sichergestellt.

Einer der Beschuldigten gab laut „Spiegel“ bei Vernehmungen an, er und weitere Beteiligte seien von einem russischstämmigen Serben zu den Attacken angestiftet worden. Über den Messengerdienst „Viber“ habe der Auftraggeber ihnen detaillierte Instruktionen für die Sabotageaktionen gegeben. Für jedes beschädigte Fahrzeug sei ihnen ein Honorar von 100 Euro versprochen worden. Mehrere tausend Euro seien dann auch gezahlt worden.

In Sicherheitskreisen war laut „Spiegel“ von einer gezielten Kampagne die Rede mit der Absicht, im Bundestagswahlkampf Hass auf die Grünen und ihren Kanzlerkandidaten Habeck zu schüren. Das Magazin verwies auf Warnungen des Bundesamts für Verfassungsschutz vor einer möglichen Einflussnahme Russlands auf die vorgezogene Wahl am 23. Februar. Eine offizielle Bestätigung für die Angaben des „Spiegel“ lag zunächst nicht vor.