Arroganz-Vorwürfe nach Pokal-Sieg – Leverkusen-Star kontert

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“Muss mit dem Echo leben”

Arroganz-Vorwürfe im Pokal: Leverkusen-Star kontert


06.02.2025 – 12:20 UhrLesedauer: 2 Min.

Emotional: Kölns Hübers (li.) und Leverkusens Hincapie im DFB-Pokal-Viertelfinale.Vergrößern des Bildes

Emotional: Kölns Hübers (li.) und Leverkusens Hincapie im DFB-Pokal-Viertelfinale. (Quelle: IMAGO/Oliver Kaelke/DeFodi Images/imago-images-bilder)

Nach dem Sieg von Bayer Leverkusen gegen den 1. FC Köln sehen sich die Favoriten unschönen Anschuldigungen ausgesetzt. Ein Star reagiert direkt. Ist aber etwas dran an den Vorwürfen?

Auch am Tag nach dem Sieg von Bayer Leverkusen im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Köln kochen die Emotionen hoch. Nach dem 3:2-Sieg des Titelverteidigers im “kleinen Rhein-Derby” am Mittwochabend hatte Kölns Dominique Heintz den Spielern der Werkself “Arroganz” vorgeworfen.

Nun konterte Leverkusens Robert Andrich. “Wer selber Trash Talk macht, muss auch mit dem Echo leben”, schrieb der Nationalspieler in seiner Instagram-Story – und deutete damit an, dass sich auch die Gäste keineswegs tadellos verhielten.

Heintz hatte sich direkt nach Spielende in der ARD über das Verhalten des Favoriten beklagt. “Was da bei Leverkusen teilweise rumläuft, mit welcher Arroganz, da muss ich mich beherrschen”, sagte der Verteidiger. Heintz störte sich insbesondere am Verhalten der Spieler auf der Leverkusener Bank – auf der auch Andrich saß.

Mehr noch: “Was die reingerufen haben, wie die sich präsentiert haben und wie sie uns zum Schluss provoziert haben…”, bemängelte er in einem zusätzlichen Interview bei Sky. Er finde es schade, “sie sind deutscher Meister und so eine gute Mannschaft, die haben es gar nicht nötig, uns nach dem Spiel so anzufallen und so arrogant zu sein.”

Hat sich die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso tatsächlich innerhalb weniger Monate in eine arrogante, eitle Truppe erfolgsverwöhnter Edelkicker verwandelt? Zur Erinnerung: Noch in der vergangenen Saison flogen Leverkusen wenn nicht immer die Herzen, aber doch Bewunderung und Respekt der Fans in ganz Deutschland zu, die beeindruckt waren vom historischen Lauf der Werkself ohne Niederlage durch die Saison. Spieler und Alonso selbst gaben sich bescheiden, sympathisch, auch fast ungläubig ob der eigenen Serie.

Einzig Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro sorgte im vergangenen Sommer für Negativschlagzeilen, als er Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl rüde attackierte. “Ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts“, sagte der Klubchef bei einem Treffen mit Fans. Und: “Ich würde nicht mit ihm verhandeln.” Damals ging es um das kolportierte Interesse der Münchner an Leverkusens Verteidiger Jonathan Tah, Carro entschuldigte sich später für seine Aussagen. Weitere Ausfälle vom Rhein sind bis dato nicht bekannt. Nach der Partie nun nahm Alonso sein Team in Schutz. Er habe “keine Arroganz gesehen bei meiner Mannschaft”.

Nicht vergessen werden darf auch ein ganz wichtiger Umstand: Es war das “kleine Rhein-Derby”, in der für beide Seiten wie in zahllosen anderen Derbys im Fußball auch generell noch mehr auf dem Spiel steht als “nur” ein Sieg. Im Publikum wurde am Mittwochabend Pyrotechnik gezündet, die Partie musste deshalb kurz nach Anpfiff für fast zehn Minuten unterbrochen werden. Im Publikum wurden auch Schals mit Aufdrucken wie “Goatbusters” (in Anlehnung an “Ghostbusters”, “Goat” heißt auf Englisch “Ziege”, das Wappentier der Kölner, Anm. d. Red.) gesehen.

Leverkusens Granit Xhaka, selbst kein Kind von Traurigkeit, wollte Heintz’ Kritik auch deshalb nicht überbewerten. In einem Derby seien “die Emotionen hoch, das gehört dazu”, sagte der Schweizer: “Am Ende muss man sich die Hand geben.”