Neun Minuten. So lange bleibt der Wecker still, bedient man die Schlummer- oder Snooze-Funktion. Warum es nicht zehn oder mehr sind, hat einen simplen Grund.
Man müsse nur auf “Snooze” drücken, heißt es in Benutzerhandbüchern für Wecker. Durch die Schlummerfunktion hätten Morgenmuffel neun Minuten Ruhe. Die Funktion klingt angenehm, aber warum ist sie auf neun Minuten beschränkt?
Die Schlummerfunktion ist keine Erfindung des digitalen Zeitalters, sondern bereits seit den 50er-Jahren bekannt. Bei mechanischen Uhren war die Schlummerfunktion mit dem Minutenzeiger gekoppelt. Somit konnte die Funktion nicht über neun Minuten eingestellt werden.
Mit Smartphones und Digitalweckern lässt sich die Blaupause vor dem Aufstehen länger einstellen. Die neun Minuten erinnern an die Anfänge, als es für Langschläfer das erste Mal technisch möglich war, das Aufstehen hinauszuzögern.
Schlafforscher sehen in der Schlummerfunktion ein Problem. Manche Experten halten Snoozen für gefährlich. Das mehrfache Klingeln des Weckers, so die Forschung, kann den Schlafrhythmus stören. Außerdem soll die Funktion das Gehirn negativ beeinflussen.
Denn in der Aufwachphase muss sich das Gehirn erst noch sammeln. Schläft man im Zuge der Schlummerfunktion wieder ein, schüttet das Gehirn Hormone aus, um die Tiefschlafphase einzuleiten. Klingelt der Wecker nun erneut, verwirrt das den Körper und der Erholungseffekt bleibt aus.