Kompany muss sein Abwehrproblem sofort lösen

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Angesprochen auf den Rekordkurs, auf dem er aktuell mit den Münchnern zumindest in der Liga trotzdem liegt, sagte Kompany: “Ich bin konsistent, wenn über negative Dinge berichtet wird, bleibe ich ruhig, genauso bei positiven.”

Kompany gab gleichzeitig aber trotzdem zu: “Es ist nicht nur ein Ziel, besser zu sein, als die Gegner morgen, sondern auch, um besser zu sein als unser Level und die besten FCB-Mannschaften der letzten Jahre. Der Fokus ist sehr hoch.” Was der Rekordmeister in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten erreicht habe, sei “unfassbar”, so Kompany. “Die allerbesten Jahre, das ist einzigartig in Europa sogar.”

Deshalb wisse er, “dass wir auf keinem schlechten Weg sind, es aber auch noch genug zu arbeiten gibt”, sagte Kompany: “Ich behalte immer die Ruhe und will es immer fortführen, so lange und weit wie möglich. Immer.” Er formulierte damit seine eigene Version des Credos, das Ex-Bayern-Kapitän Oliver Kahn einst geprägt hatte: Weiter, immer weiter.

Kompany hat auch, was seine Abwehr angeht, eine deutlich positivere Wahrnehmung, als das im Moment zumindest in der Öffentlichkeit der Fall ist. Der frühere Weltklasse-Innenverteidiger erinnerte an die sieben Pflichtspiele in Folge, die Bayern in der Hinrunde ohne ein einziges Gegentor geblieben war.

“Da haben wir schon gezeigt, dass wir das können”, sagte Kompany und fügte lachend hinzu: “Es ging so viel um die Gegentore, dass ich fast schon vergessen habe, dass wir auch in den ersten beiden Saisonspielen keine Gegentore bekommen haben.” Um wieder dahin zurückzukommen, brauche seine Mannschaft aber Energie. “Die bekommst du nicht, wenn du nur schaust, was nicht klappt. Du musst auch darauf schauen, was gut klappt, und das schützen, damit das bleibt”, so Kompany.

“Wir haben Tore bekommen, das ist die Wahrheit”, fuhr er fort. Aber: “Im Moment kann ich Ihnen in Deutschland ein paar Mannschaften nennen, die mehr Tore kassiert haben als wir. Nämlich alle.” Kompany lachte. Mit 19 Gegentreffern stellt sein Team nämlich tatsächlich die zumindest mit drei Toren Abstand beste Abwehr der Bundesliga. Die zweitbeste Defensive stellen übrigens nicht die beiden direkten Verfolger Bayer Leverkusen, die jeweils schon 27 Gegentore kassiert haben. Sondern Aufsteiger St. Pauli (22), gefolgt von Mainz 05 (24).

All das ändert nicht daran, dass Kompany das Abwehrproblem der Bayern schnellstmöglich wieder in den Griff bekommen muss. Ansonsten wird er mit Sicherheit schon sehr bald erneut in Erklärungsnot geraten – und zwar nicht nur aufgrund technischer Schwierigkeiten.