Was passiert im Körper, wenn man stirbt? Sterbeprozess verstehen

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Jedes Leben endet mit dem Tod. Viele fragen sich: Was geschieht dabei im Körper eines Menschen? Gibt es bestimmte Anzeichen für ein baldiges Lebensende?

Wenn sich das Leben dem Ende neigt, beginnt ein Prozess, der sowohl für die Sterbenden als auch für ihre Angehörigen eine besondere Herausforderung darstellt. Es ist eine Zeit voller Emotionen, Unsicherheiten und oft auch Fragen darüber, was genau im Körper vor sich geht. Mittlerweile ist dies medizinisch genau beschrieben. Die letzten Stunden und Tage vor dem Tod sind durch spezifische körperliche Veränderungen gekennzeichnet.

Wenn ein Mensch aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses oder einer schweren Krankheit im Sterben liegt, durchläuft er verschiedene Phasen mit verschiedenen Symptomen. Diese können sich unterschiedlich äußern, jedoch lässt sich sagen, dass in der Regel die Körperfunktionen sterbender Menschen stark eingeschränkt sind und im Verlauf des Sterbeprozesses immer mehr nachlassen.

Bei einer schweren Krankheit beginnt der Sterbeprozess mit der sogenannten Rehabilitationsphase. Heißt: Die normale Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist meist noch möglich, die Krankheit schreitet aber voran. Im Verlauf wird die betroffene Person allmählich pflegebedürftig. Die Lebenszeit kann in dieser Phase noch einige Monate bis Jahre betragen.

Erreicht die Krankheit ein Stadium, in dem keine Heilung mehr möglich ist, spricht man von der Terminalphase. Die körperliche Verfassung verschlechtert sich zunehmend. Betroffene leiden häufig unter einem geschwächten Immunsystem, Schwächegefühl, Bettlägerigkeit, Atemnot und weiteren Symptomen wie Angstzuständen und Konzentrationsverlust.

Die eigentliche körperliche Sterbephase – auch Finalphase genannt – beginnt meist in den letzten 48 Stunden vor dem Tod. In dieser Zeit lassen die Körperfunktionen stark nach: Der Stoffwechsel fährt herunter, Hunger- und Durstgefühl nehmen ab. Hände und Füße werden kalt und können sich blau verfärben – Anzeichen dafür, dass sich das Blut auf lebenswichtige Organe konzentriert.

Oft kommt es dazu, dass Menschen nicht mehr richtig husten und schlucken können. Dies führt zu einem charakteristischen Röcheln der Lunge – das sogenannte Todesrasseln. Schließlich schränken neben der Lunge auch Herz, Leber und Niere ihre Funktionen zunehmend ein und geben schließlich ganz auf. Der Puls wird schwächer und schneller, bevor er endgültig stoppt.

Kurz vor dem Tod kann es auch zu Verwirrtheit und Halluzinationen kommen. Denn je weniger Sauerstoff die Organe versorgt, desto mehr Giftstoffe gelangen ins Gehirn. Das Bewusstsein des Sterbenden trübt sich daraufhin ein. Manche reden vor sich hin oder scheinen abwesend zu sein. Doch selbst wenn sie schon weggetreten wirken, bekommen sie oft noch mit, was um sie herum passiert – zum Beispiel, wenn jemand ihre Hand hält oder mit ihnen spricht.

Für sterbende Menschen ist es wichtig zu wissen, dass sie nicht allein sind. Eine liebevolle Sterbebegleitung kann ihnen helfen, die letzten Tage oder Stunden so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehören einfache Dinge wie Flüssigkeitszufuhr (zum Beispiel Lippen befeuchten), die Extremitäten wärmen, für frische Luft sorgen oder einfach Nähe zeigen.

Es lässt sich zusammenfassen: Der Abschied vom Leben ist ein individueller Prozess mit vielen Facetten. Das Verständnis über die verschiedenen Phasen des Sterbens kann Angehörigen helfen, besser damit umzugehen und den Betroffenen bestmöglich beizustehen. Denn so schwer dieser Weg auch sein mag – er gehört zum Leben dazu.