Jedes Jahr geben 1000 Bundesbeamte Beamtenstatus auf

2

Die Zahl der Bundesbeamtinnen und -beamten, die um ihre Entlassung bitten und damit freiwillig auf ihren Beamtenstatus verzichten, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. 2024 baten 996 Beamtinnen und Beamte um Entlassung, heißt es in der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine schriftliche Frage des FDP-Abgeordneten Konstantin Kuhle, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag.

In den beiden Vorjahren waren es noch mehr: 2023 und 2022 gaben jeweils über 1000 Staatsbedienstete ihren privilegierten Versorgungsstatus auf. Seit 2022 bitten damit etwa doppelt so viele Beamtinnen und Beamte um Entlassung als noch 2020. Damals reichten 574 ihre Kündigung ein.

Vor allem Staatsbedienstete von Bundespolizei und Zoll geben demnach ihre Jobs freiwillig auf: Rund 2900 Anträge auf Entlassung aus dem Dienst entfielen in den Jahren 2020 bis 2024 auf die Bundespolizei, fast 1000 auf die Zollverwaltung.

Dahinter folgt mit sehr großem Abstand die Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Hier baten 83 Beamtinnen und Beamten um Entlassung. 82 Entlassungswünsche gab es im Auswärtigen Amt, noch weniger im Bundeskriminalamt und dem Bundesfinanzministerium. Aus anderen Bundesministerien kamen keine Anträge auf Entlassung. Zuerst hatte über die Anfrage die „Rheinischen Post“ berichtet.

„Die Zahlen zeigen, dass der öffentliche Dienst ein Problem damit hat, junge Menschen dauerhaft für sich zu gewinnen“, sagte Kuhle. „Wenn jedes Jahr mehrere hundert Anwärterinnen und Anwärter den Dienst bei der Bundespolizei oder beim Zoll quittieren, dann muss uns das zu denken geben.“ Vor allem bei Polizistinnen und Polizisten gehe es bei der Arbeit oft um die gesellschaftliche Wertschätzung, betonte der FDP-Innenpolitiker. Zudem müsse der Dienst motivierend und attraktiv gestaltet sein.