Vor Super Bowl LIX
Handfeuerwaffen sind okay, Kühlboxen nicht
08.02.2025 – 12:56 UhrLesedauer: 2 Min.
![Höchste Sicherheitsstufe: US-Soldat in New Orleans. Höchste Sicherheitsstufe: US-Soldat in New Orleans.](https://adaglobalconcept.com/wp-content/uploads/2025/02/Handfeuerwaffen-sind-okay-Kuhlboxen-nicht.jpg)
Schon vor dem Superbowl herrscht in New Orleans Ausnahmezustand – der sich noch weiter verschärfen wird. Grund: der neue US-Präsident.
Aus New Orleans berichtet Jens Bistritschan
Nun hat auch noch Donald Trump sein Kommen angesagt. Der US-Präsident hält am Sonntag Einzug in den Superdome, er wird als erster amtierender Regierungschef der Vereinigten Staaten den Super Bowl, das Endspiel der National Football League (NFL), live im Stadion verfolgen. Als wäre das Verkehrschaos, das am Sonntag rund um das Stadion in New Orleans mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit entstehen wird, nicht schon schlimm genug.
Trumps Besuch erfordert nochmals besondere Maßnahmen. Denn für die An- und Abreise von Trumps Konvoi muss extra ein Korridor freigehalten werden. “Die Sicherheitsvorkehrungen sind noch einmal verschärft worden, weil zum ersten Mal ein amtierender Präsident kommt”, bestätigte Secret-Service-Sprecher Anthony Guglielmi im Vorfeld – ohne auf Einzelheiten einzugehen.
Bereits in der gesamten Woche vor dem Finale der NFL zwischen den Philadelphia Eagles und den Kansas City Chiefs ist die Präsenz der Ordnungskräfte nicht zu übersehen. An jeder Kreuzung der Bourbon Street im weltbekannten Vergnügungsviertel French Quarter steht rund ein halbes Dutzend schwer bewaffneter Sicherheitskräfte. Fahrzeuge werden angehalten und durchsucht.
Für das Viertel wurden spezielle Regeln aufgestellt. So ist beispielsweise das Mitbringen von Kühlboxen nicht erlaubt. Kurios und für viele nicht nachvollziehbar: Handfeuerwaffen dürfen dagegen mitgenommen werden, wenn sie nicht sichtbar getragen werden. Letzteres regelt ein Gesetz des Bundesstaates Louisiana. Aufgrund einer lokalen Satzung dürfen diese dann aber zum Beispiel in Bars und Restaurants nicht mitgenommen werden.
Aber auch anderswo in der Stadt zeigt die Ordnungsmacht Präsenz. Nach dem Terroranschlag in den Morgenstunden des 1. Januars, dem 14 Menschen zum Opfer fielen, war das Sicherheitskonzept noch einmal verschärft worden. Schaut man sich in der Innenstadt um, gibt es kaum einen Ort, an dem nicht mindestens ein Polizeifahrzeug zu sehen ist. Rund 2.000 Polizisten und Nationalgardisten sind im Einsatz. Und im Stadion werden vor der Partie über 100 Hunde nach Sprengstoff schnüffeln, bevor die Zuschauer hineingelassen werden.
Das Fliegen von Drohnen über dem French Quarter ist schon seit Tagen verboten. Für die Dauer des Spiels wird die Flugverbotszone für Drohnen – zumindest offiziell – auf 30 Seemeilen (rund 55 Kilometer) rund um den Superdome ausgeweitet.
Das Parkhaus unter dem Stadion bleibt aus Sicherheitsgründen ungenutzt. Lastwagen, die Lebensmittel oder sonstige Gegenstände transportieren, müssen riesige Röntgenmaschinen passieren, die sonst an Grenzen oder in Häfen eingesetzt werden. Erst dann dürfen die Fahrer ihre Ware abliefern.
Auch die Zuschauer im Superdome müssen durch Metalldetektoren gehen. Ihre Taschen müssen durchsichtig sein. Und Schusswaffen sind wie in den Bars der Bourbon Street nicht erlaubt.
Das Blumenmeer am Anfang der Bourbon Street ist in den letzten Tagen indes noch einmal angewachsen. Viele Menschen gedenken der Opfer vom 1. Januar. Nun hoffen die Bürger der Stadt, dass die Schlagzeilen zum Super Bowl alle von sportlicher Natur sein werden. Und die Polizei steht bereit, um ein friedliches und reibungslos verlaufendes Football-Fest zu gewährleisten. Ganz gleich, was für ein Verkehrschaos Donald Trump auch verursachen mag.