Deutschland kommt bei der Korruptionsbekämpfung nicht voran. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Korruptionswahrnehmungsindex 2024 von Transparency International (TI), der in Berlin veröffentlicht wurde. Danach verliert Deutschland gegenüber dem Vorjahr auf der Skala von null – für ein hohes Maß an Korruption – bis 100 – keine wahrgenommene Korruption – drei Punkte und landet mit 75 Punkten auf Rang 15, sechs Positionen schlechter als vor einem Jahr.
Wie im Vorjahr ist Dänemark mit 90 Punkten Spitzenreiter und das Land mit der am wenigsten wahrgenommenen Korruption, gefolgt von Finnland, Singapur, Neuseeland, Luxemburg und Norwegen. Auf dem letzten Platz liegt weiterhin Südsudan, davor Somalia, Venezuela, Syrien und Jemen. Insgesamt erreichen mehr als zwei Drittel der 180 Länder nur weniger als 50 von 100 Punkten.
Die Vorsitzende von Transparency Deutschland, Alexandra Herzog, sprach von einem besorgniserregenden Trend in der Bundesrepublik. Seit 2012 trete das Land auf der Stelle. Nötig sind aus ihrer Sicht unter anderem ein modernes Bundestransparenzgesetz. Dies helfe bei der Korruptionsvorbeugung, fördere Bürgerbeteiligung und erhöhe die Effizienz von Verwaltungsprozessen.
Zudem brauche es eine dringende Reform der Parteienfinanzierung. Ein fairer Parteienwettbewerb sei elementar für eine funktionierende Demokratie. Deutschland liege in dieser Frage deutlich hinter den Regeln anderer westlicher Demokratien zurück: „Zweifelhafte Wege der Parteienfinanzierung mit unklarer externer Unterstützung, etwa bei der AfD oder auch beim BSW, nehmen derzeit eklatant zu“, sagte Herzog.