Elon Musk und Sam Altman: Feindschaft statt KI-Traumduo

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Machtkampf der Tech-Giganten

Elon Musk und Sam Altman: Wie ein Traumduo in Feindschaft endete


11.02.2025 – 12:59 UhrLesedauer: 2 Min.

Elon Musk (l.) und Sam Altman: Einst Partner, nun erbitterte Konkurrenten.Vergrößern des Bildes

Elon Musk (l.) und Sam Altman: Einst Partner, nun erbitterte Konkurrenten. (Quelle: IMAGO/La Nacion)

Sie wollten gemeinsam Künstliche Intelligenz zum Wohle der Menschheit entwickeln. Doch aus der Vision wurde ein milliardenschwerer Rechtsstreit.

Nach einem fast 100 Milliarden Dollar schweren Angebot von Elon Musk an ChatGPT-Betreiber OpenAI reagiert dessen Chef Sam Altman mit Hohn auf den Übernahmeversuch. Es ist der vorläufige Höhepunkt eines jahrelangen Machtkampfs zwischen zwei der einflussreichsten Figuren im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI).

Noch 2015 hatte Altman in einem Interview mit “Vanity Fair” seine enge Beziehung zu Musk betont: “Ich vertraue ihm wirklich.” Heute bezeichnen sich die beiden Tech-Milliardäre öffentlich als “Betrüger” und “Lügner”. Was ist passiert?

Die Geschichte der zerbrochenen Partnerschaft beginnt 2012, als sich Musk und Altman über einen Investor kennenlernen. 2015 gründen sie gemeinsam OpenAI als gemeinnützige Organisation, sie wollen die Entwicklung Künstlicher Intelligenz zum Wohle der Menschheit vorantreiben. Prominente Unterstützer wie die Mitgründer von LinkedIn und Paypal beteiligen sich mit insgesamt einer Milliarde Dollar.

Die Versionen über die folgende Entwicklung gehen auseinander. Musk behauptet in seiner Klage, er habe den geplanten Wandel von OpenAI zu einem profitorientierten Unternehmen abgelehnt. OpenAI hingegen erklärt in einem Blogeintrag, Musk habe die Mehrheit am Unternehmen sowie den Posten des CEO gefordert.

2018 verlässt Musk den OpenAI-Vorstand und prophezeit dem Unternehmen in einer E-Mail “null Prozent” Erfolgschancen. Er soll sich täuschen: Microsoft steigt als Investor ein, der Ende 2022 veröffentlichte Chatbot ChatGPT wird zum Sensationserfolg und erreicht innerhalb weniger Tage eine Million Nutzer. Nach Angaben von “Bloomberg” wird OpenAI inzwischen mit 157 Milliarden Dollar bewertet.

Musk reagiert 2023 mit der Gründung seines eigenen KI-Unternehmens xAI. Das “Wall Street Journal” berichtet von einer Bewertung von 50 Milliarden Dollar. Im Februar 2024 verklagt er OpenAI und wirft dem Unternehmen vor, ein Monopol mit Microsoft zu bilden.

Ein weiterer Streitpunkt ist das 500 Milliarden Dollar schwere KI-Projekt “Stargate”, das OpenAI gemeinsam mit Oracle, MGX und SoftBank plant. Das Unternehmen will damit die KI-Infrastruktur in den USA ausbauen. Die “Financial Times” berichtete jedoch unter Berufung auf anonyme Quellen, die Finanzierung sei bislang nicht gesichert. Musk teilte diese Kritik auf seiner Plattform X und bezeichnete das Projekt als “gescheitert, bevor es begonnen hat”. Altman konterte mit einem spitzen Tweet: “Nur noch ein gemeiner Tweet und dann wirst du dich vielleicht selbst lieben…”

Das jüngste Übernahmeangebot von Musk könnte, falls es akzeptiert würde, zu einer Fusion von xAI und OpenAI führen. Rechtsexperten wie David Hoffman von der University of Pennsylvania äußern jedoch gegenüber “Business Insider” Zweifel an Musks wahren Absichten. Er vermutet, der Tech-Milliardär wolle vor allem OpenAI und Altman öffentlich diskreditieren.