Diese Symptome sind erste Warnzeichen

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Warnsignale kommen spät

Diese Symptome können auf Darmkrebs hindeuten


Aktualisiert am 12.02.2025 – 12:10 UhrLesedauer: 4 Min.

Symptome für Darmkrebs treten erst sehr spät auf. Eine Darmspiegelung ist daher die zuverlässigste Methode zur Früherkennung.Vergrößern des Bildes

Darmkrebs: Symptome von Darmkrebs treten erst sehr spät auf. Eine Darmspiegelung ist daher die zuverlässigste Methode zur Früherkennung. (Quelle: Eraxion/getty-images-bilder)

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Darmkrebs wächst langsam und verursacht im Frühstadium keine Schmerzen oder Beschwerden. Ist die Krankheit bereits fortgeschritten, gibt es allerdings Symptome, die auf einen bösartigen Tumor im Darm hinweisen.

“Sie fühlen sich großartig, Sie haben einen gesunden Appetit, Sie sind erst 50 … dann haben Sie die typischen Symptome von Darmkrebs”, so warnte die amerikanische Krebsgesellschaft im Rahmen einer Aufklärungskampagne einst vor dem tückischen Tumor.

  • Ausführlich: Ursachen, Symptome und Behandlung von Darmkrebs

Der Grund: Ein Tumor im Dick- oder Enddarm verursacht bei den meisten Betroffenen lange Zeit keine Beschwerden. Frühe Stadien werden oftmals zufällig entdeckt, beispielsweise bei einer Untersuchung aus ganz anderem Anlass.

Die ersten Anzeichen, die ein bösartiger Darmtumor verursachen kann, sind so unspezifisch, dass sie meist nicht mit der Erkrankung in Zusammenhang gebracht werden. Dazu zählen etwa:

  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • häufige Müdigkeit
  • wiederholt leichtes Fieber
  • Nachtschweiß
  • unerklärliche Gewichtsabnahme

Meist kommen zu den Befindlichkeitsstörungen veränderte Stuhlgewohnheiten hinzu: Laut dem Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg (DKFZ) gehören dazu beispielsweise besonders häufiger Stuhldrang, aber auch wiederholte Verstopfung. Ein ständiger Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall sollte ebenfalls aufmerksam machen.

  • Belastendes Symptom: Explosionsartiger Durchfall nach dem Essen

Auch häufige, starke Blähungen – mit möglichem Stuhlabgang – sowie Völlegefühl, obwohl man nicht viel gegessen hat, sollten Sie ernst nehmen. Möglich ist zudem, dass ein Darmtumor Schmerzen beim Stuhlgang auslöst oder zu krampfartigen Bauchschmerzen führt.

  • Selbsttest: Wie hoch ist Ihr Risiko für Darmkrebs?

Blut im Stuhl kann ebenfalls auf Darmkrebs hindeuten. Aufmerksam sollten Sie auch werden, wenn Schleim entsteht. Wie der KID berichtet, erzählen manche Betroffene zudem von besonders übel riechendem Stuhl, ohne dass sich dies durch bestimmte Lebensmittel erklären ließe. Führt ein wachsender Tumor zu Verengungen im Darm, kann der Stuhl bei manchen Patienten außerdem bleistiftdünn geformt sein.

Achtung: Da andere Magen-Darm-Erkrankungen ähnliche Warnsignale aussenden, ist es wichtig, die Beschwerden schnell abklären zu lassen. So führt zum Beispiel eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ebenfalls zu Verdauungsbeschwerden. Hinter Blutungen können auch Hämorrhoiden stecken.

  • häufiger Stuhldrang
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • Veränderung des Stuhls (Bleistiftstuhl)
  • übel riechender Stuhl
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Blähungen
  • Völlegefühl
  • Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe
  • Rückenschmerzen (meist dann, wenn Metastasen vorliegen)
  • Blut im Stuhl

Die meisten der genannten Symptome treten allerdings erst im späten Verlauf der Erkrankung auf. Patienten, die mit diesen Beschwerden zum Arzt kommen, können daher viel seltener geheilt werden als Patienten, bei denen der Darmkrebs im Zuge einer Früherkennungsuntersuchung festgestellt wurde.

  • Darmkrebsvorsorge: Die wichtigsten Untersuchungen

Der Krebs kann in verschiedenen Abschnitten des Darms auftreten. In etwa der Hälfte der Fälle entwickelt sich der Krebs im Enddarm (Rektum oder Mastdarm), den letzten 16 Zentimetern des Darms (Rektumkarzinom). Doch Krebs kann auch in der sogenannten Sigmaschlinge, die ans Rektum anschließt, auftreten. Bei etwa 30 Prozent der Tumoren ist das der Fall. Dickdarmkrebs macht dagegen etwa zehn Prozent der Fälle aus. Dünndarmkrebs tritt eher selten auf.

Darmkrebs in einem sehr frühen Stadium zu erkennen, ist nur im Zuge der Vorsorge möglich. Wer die Darmspiegelung nach Abwägung aller Vor- und Nachteile ablehnt, kann alternativ einen Stuhltest machen.

Die Krankenkassen bezahlen Patienten ab 50 Jahren einmal jährlich einen Stuhltest zur Darmkrebsvorsorge. Diesen sogenannten immunologischen Okkultbluttest bekommt man beispielsweise beim Hausarzt, kann ihn dann selbst zu Hause durchführen und die Urinproben beim Arzt abgeben. Das Ergebnis bekommt man in einem Brief.

Ist der Befund des immunologischen Stuhltests positiv, sollte der Betroffene unbedingt gleich mit seinem Arzt sprechen. Ein positives Ergebnis bedeutet aber nicht, dass der Patient Krebs hat. Blut im Stuhl kann auch andere Ursachen haben. Um das zu klären, sei bei positivem Befund aber eine Darmspiegelung nötig. Ab 55 Jahren gehört auch die Darmspiegelung (Koloskopie) zu den Vorsorgeleistungen der gesetzlichen Krankenkassen.

“Die Darmspiegelung ist die zuverlässigste Untersuchung zur Darmkrebserkennung und kann die Heilungschancen deutlich erhöhen”, erklärt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes. “Im Rahmen der Kontrolle wird dem Patienten ein Endoskop in den Darm eingeführt, welches mit einer kleinen Zange ausgestattet ist. Findet der Arzt einen Polypen, aus dem sich Darmkrebs entwickeln könnte, trennt er diesen direkt von der Schleimhaut des Dickdarms ab.”