“Und dann war er auf einmal weg”
Alte Freunde wenden sich von Til Schweiger ab
Aktualisiert am 12.02.2025 – 16:49 UhrLesedauer: 3 Min.
Vor über einem Jahr stand Til Schweiger mit diversen Vorwürfen konfrontiert am Pranger der Nation. Heute plagen den Schauspieler ganz andere Sorgen. Oder?
Machtmissbrauch, Trunkenheit, Wutausbrüche: 2023 sorgte ein Presseartikel mit der plakativen Überschrift “Sie nennen ihn den Imperator” für viel Aufsehen. In jenem “Spiegel”-Artikel ging es um Deutschlands Erfolgsregisseur und Schauspieler Til Schweiger und die vermeintlichen Dramen und Eskapaden am Set von “Manta, Manta – Zwoter Teil”.
Vor wenigen Wochen dann der nächste Aufreger: Inmitten der verheerenden Waldbrände in und um Los Angeles veröffentlichte Til Schweiger das Foto eines Sonnenuntergangs, welches augenscheinlich von einem Balkon aus aufgenommen wurde. “Zurück in L.A.”, schrieb er dazu und setzte ein Herzchen-Emoji. Der Beitrag stieß bei zahlreichen Menschen auf Unverständnis und Ärger, viele empfanden ihn als unpassend und pietätlos. Mehr dazu lesen Sie hier.
Nur knapp einen Monat später folgten auch schon die nächsten Negativschlagzeilen um Til Schweiger. Denn das “Bunte”-Magazin will erfahren haben, dass Schweigers Barefoot Management Holding GmbH insolvent sein soll, titelt: “Der tiefe Fall des Kino-Stars.” Bestätigt sind die Spekulationen jedoch nicht, Schweiger selbst äußerte sich bislang nicht.
Selbst an einem in seiner langen Karriere als Schauspieler, Regisseur und Produzent schon oft in der Kritik stehenden Promi wie Til Schweiger dürften öffentliche Anschuldigungen und ständig neue Negativschlagzeilen nicht spurlos vorbeigehen.
In einer solch schweren Phase ist man als am Pranger stehender natürlich froh und glücklich über jeden Beistand. Im Fall von Til Schweiger, der schon seit über 30 Jahren eine große Nummer in der deutschen TV- und Kinobranche ist, könnte man von zahlreichen Kollegen ausgehen, die dem gebürtigen Breisgauer in einer solch schweren Zeit zur Seite stehen. Doch stimmt das auch?
Der erste Eindruck täuscht. Statt einer kollegialen Solidaritätsbewegung passierte nach dem Skandal um den “Spiegel”-Artikel erst einmal nichts. Das gab Schweiger selbst zu. “Viele Kollegen und Freunde von mir wollten nach dem Artikel gleich Interviews geben und sich hinter mich stellen. Aber ich habe den Leuten regelrecht hinterhertelefoniert, dass sie es lieber lassen sollen, weil ich dachte, sonst zieht sich das Ganze zu sehr in die Länge”, erzählte er im Podcast “Hotel Matze” im März vergangenen Jahres.
Der Plan ging nicht ganz auf. Das Thema hielt sich wochenlang in den Schlagzeilen: “Letztes Jahr konnte man genau sehen, wer sich gemeldet hat und wer sich nicht gemeldet hat”, sagte Til Schweiger. Natürlich war da seine Familie, seine Ex-Frau Dana und die vier Kinder, die zu ihm standen. Aber es gab auch einige Prominente und Kollegen, die sich Mut machend bei ihm telefonisch meldeten: “Tobias Moretti hat sich bei mir gemeldet. Mads Mikkelsen und Mickey Rourke haben auch angerufen”, verriet Schweiger.
Einige enge Vertraute aus alten Tagen ließen den Schauspieler aber hängen. Einem Matthias Schweighöfer ist Til Schweiger nicht wirklich böse: “Dass Matthias sich nicht meldet, das hat mich überhaupt nicht überrascht. Weil, mit Matthias habe ich seit Jahren keinen Kontakt mehr und wir waren mal sehr, sehr, sehr eng. Der war für mich wie so ein kleiner Bruder”, sagte Til Schweiger.
Anders verhält es sich mit den beiden “Tatort”-Kollegen Fahri Yardim und Tim Wilde. Hier zeigte sich Schweiger enttäuscht: “Was mich schon auch bewegt hat, ist, dass Fahri sich nicht mehr gemeldet hat. Und den habe ich überallhin mitgenommen, überall. Und dann war er auf einmal weg.” Und weiter: “Auch Tim Wilde habe ich in jeden Film mitgenommen. Der hat sich auch nicht gemeldet”, so Schweiger.