Donald Trump hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Dienstagabend für die Freilassung eines in Russland inhaftierten Amerikaners gedankt. „Ich schätze sehr, was sie getan haben“, sagte der amerikanische Präsident, als er Marc Fogel nach dessen Rückkehr im Weißen Haus empfing. Der 63 Jahre alte Lehrer war im August 2021 am Moskauer Scheremetjewo-Flughafen festgenommen worden, weil er Cannabis bei sich trug. Zuvor hatte er knapp zehn Jahre lang an der amerikanischen Schule in Moskau gearbeitet. Fogel gab damals an, er habe das Cannabis auf ärztlichen Rat zur Schmerzlinderung wegen eines Rückenleidens bei sich gehabt. Er wurde wegen „Drogenschmuggels in großem Stil“ jedoch zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Die amerikanische Regierung hatte ihn im vergangenen Dezember auf die Liste der zu Unrecht Inhaftierten gesetzt.
Trump wollte sich am Dienstagabend zunächst nicht zu den Bedingungen für die Freilassung äußern, nannte sie jedoch „sehr fair“ und „sehr vernünftig“. In einer Mitteilung des Weißen Hauses hieß es, der Gefangenenaustausch sei ein „Zeichen des guten Willens“ von Russland und zeige, „dass wir auf einem guten Weg sind, den brutalen und schrecklichen Krieg in der Ukraine zu beenden“. Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow sagte am Mittwoch, „in den kommenden Tagen“ werde dank der Vereinbarung ein in den Vereinigten Staaten inhaftierter russischer Staatsbürger freigelassen. Dessen Identität werde man jedoch erst nach der Rückkehr bekannt geben. Der Austausch ist laut Peskow kein „Wendepunkt“ in den russisch-amerikanischen Beziehungen, wohl aber ein Schritt, „gegenseitiges Vertrauen aufzubauen“, das derzeit kaum vorhanden sei.
Fogel dankte dem amerikanischen Präsidenten nach seiner Rückkehr. Er sei „völlig überwältigt“ und werde den Rest seines Lebens in Trumps Schuld stehen, sagte er während des Empfangs im Weißen Haus. Der Amerikaner war in einem ungewöhnlichen Schritt von Trumps Nahost-Sondergesandten und engem Vertrautem Steve Witkoff mit dem Privatflugzeug in Moskau abgeholt worden. Der Sender Fox News berichtete, Witkoff habe während der Verhandlungen ein mehr als drei Stunden langes Gespräch mit Putin geführt. Das Weiße Haus äußerte sich dazu zunächst nicht. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sind mindestens zehn weitere Amerikaner in Russland inhaftiert.