FC Bayern | Eberl überrascht mit Aussage zu Hoeneß’ Traum von Wirtz

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Sportvorstand Max Eberl äußert sich erneut zu Uli Hoeneß’ 100-Millionen-Traum von Florian Wirtz. Er überrascht mit einer Kehrtwende und lässt Interpretationsspielraum offen.

Aus Glasgow berichtet Julian Buhl

Knapp 1400 Flugkilometer legte der FC Bayern bei der Reise zum Playoff-Hinspiel nach Glasgow zurück. Ein Thema verfolgte den deutschen Rekordmeister aber trotzdem auch bis nach Schottland. Nach dem 2:1-Sieg am Mittwochabend bei Celtic Glasgow wurde auch Sportvorstand Max Eberl wieder auf das Dauerthema der Woche angesprochen: die Spekulationen um einen möglichen zukünftigen Wechsel von Leverkusens Florian Wirtz nach München.

Ausgelöst hatte die Spekulationen Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß am vergangenen Dienstag, als er im Interview mit t-online sagte: “Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss. Er ist sicherlich ein Spieler, den wir nicht aus dem Auge lassen sollten.” Und weiter: “Wenn neben Musiala vielleicht auch irgendwann mal der Florian Wirtz beim FC Bayern spielt, dann können wir noch ruhiger in die Zukunft schauen.”

Davon wurde Eberl unmittelbar nach dem Spiel in Glasgow in der Mixed Zone am Spielfeldrand beim Blick erneut eingeholt. Eberls Antwort auf die Frage, wie sehr das Thema möglicherweise mit Blick auf das am Samstag anstehende direkte Duell bei Meister Bayer Leverkusen möglicherweise nerve, überraschte. “Wir haben jetzt nicht viel über Florian Wirtz gesprochen oder über irgendeinen Spieler von Leverkusen”, sagte Eberl. “Das kreist um uns herum und ich glaube, es gehört sich einfach nicht – gerade vor so einem Spiel – jetzt so eine Thematik aufzumachen. Das muss auch nicht sein.”

Wirtz sei ein Spieler von Bayer Leverkusen, betonte Eberl. “Wir haben herausragende Spieler in den eigenen Reihen. Michael Olise, Jamal Musiala – ich könnte jetzt ganz viele aufzählen.” Damit versuchte Eberl das Wirtz-Thema fürs Erste für beendet zu erklären.

Seine Worte waren zumindest im ersten Teil mindestens unglücklich gewählt. Schließlich ließ er damit Interpretationsspielraum offen, wen oder was er genau damit meinte und adressierte. Seine Intention war wohl in erster Linie, die Fahrt aus dem Thema insgesamt ein wenig rauszunehmen. Nachdem in den vergangenen Tagen nahezu täglich die Reaktionen der Vereinsverantwortlichen zwischen München und Leverkusen hin- und hergeflogen waren – und das teilweise mit spitzem Unterton.

Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen hatte an gleicher Stelle ergänzte: “Florian Wirtz ist einer der besten deutschen Spieler – und Sie wissen ja, wie wir das in den vergangenen Jahren gehandhabt haben: Wir wollen, dass die besten Spieler bei uns sind. Und deswegen hat Uli sicherlich recht.” Zumal Hoeneß “das ja ohne einen Zeithorizont gesagt” habe.

Bei Eberl hörte sich das zuvor noch ungewöhnlich offensive Werben um den Nationalspieler in Glasgow nun plötzlich deutlich defensiver an. Zum Schluss machte er auch noch deutlich, wohin genau er den Fokus jetzt lieber lenken will. “Wir können uns alle auf Samstag freuen, auf das wirklich tolle Spiel.”

Wirtz und Musiala werden aber auch dabei zweifellos weiter im Mittelpunkt stehen. Und auch die Spekulationen um eine mögliche Vereinigung der beiden Bayern wird weiter ein Thema bleiben. Die Bayern und allen voran Hoeneß haben das schließlich selbst eröffnet.