Größte Struktur des Weltalls entdeckt

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Masse von 200 Billiarden Sonnenmassen

Größte Struktur im Universum entdeckt


13.02.2025 – 14:18 UhrLesedauer: 2 Min.

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Das Weltall: Forscher haben kürzlich eine unglaubliche Entdeckung gemacht. (Quelle: IMAGO/Christian Zappel/imago)

Ein internationales Forscherteam hat die bislang größte bekannte Struktur im Universum entdeckt. Diese Superstruktur sprengt bisherige Modelle.

Sie besitzt die Masse von 200 Billiarden Sonnenmassen und erstreckt sich über eine Länge von mehr als 1,3 Milliarden Lichtjahren: Ein internationales Forscherteam hat die bislang größte bekannte Struktur im Universum gefunden.

Sie trägt den Namen Quipu, benannt nach einem Knotensystem der Inka, das zur Aufzeichnung von Daten diente. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift “Astronomy and Astrophysics” veröffentlicht.

Neben Quipu wurden vier weitere Superstrukturen entdeckt, von denen einige so groß sind, dass sie bestehende Modelle der kosmologischen Entwicklung sprengen. Die neu entdeckten Strukturen enthalten 45 Prozent aller bekannten Galaxienhaufen, 30 Prozent aller Galaxien, 25 Prozent der Materie und nehmen etwa 13 Prozent des beobachtbaren Universums ein.

Die Wissenschaftler heben in ihrer Studie hervor, dass große Strukturen wie Quipu messbare Auswirkungen auf unsere Beobachtungen des Alls haben. So beeinflusst die enorme Gravitation von Quipu die kosmische Hintergrundstrahlung (CMB), ein Relikt des Urknalls. Durch den sogenannten Integrierten Sachs-Wolfe-Effekt entstehen dabei Verzerrungen von Messdaten, die schwer herauszufiltern sind.

Auch die Hubble-Konstante, die die Expansionsrate des Universums beschreibt, wird durch die gigantische Masse von Quipu beeinflusst. Die Bewegung von Galaxien wird durch die Gravitation der Superstruktur verändert, was zu Messungenauigkeiten führen kann. Zusätzlich kann Quipu durch den Gravitationslinseneffekt das Licht ferner Objekte verzerren und so die Präzision astronomischer Messungen beeinträchtigen.

Quipu scheint allerdings mit den Vorhersagen des Lambda-CDM-Modells übereinzustimmen. Das Lambda-CDM-Modell ist das Standardmodell zur Beschreibung der Entwicklung des Universums seit dem Urknall. Simulationen auf dieser Basis zeigen, dass sich solche Superstrukturen aus den bekannten kosmischen Prozessen herausbilden können.

So eindrucksvoll Quipu auch ist – sie wird nicht ewig bestehen bleiben. Die Forscher gehen davon aus, dass sich die Struktur im Laufe der weiteren kosmischen Entwicklung auflösen wird.