Zum 80. Jahrestag der schweren Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg hat Dresden am Donnerstag der Toten gedacht. Erinnert wurde auch an die Vorgeschichte der Angriffe vom 13. bis 15. Januar 1945 durch den von den Nationalsozialisten entfesselten Krieg. Der Sächsische Landtag gedachte in einer Schweigeminute der etwa 25.000 Opfer.
„Nicht vergessen sollten wir allerdings, dass die Nationalsozialisten das Inferno, das diese Stadt am 13. und 14. Februar erlebte, mit Worten und Taten selbst entfacht hatten“, sagte Landtagspräsident Alexander Dierks (CDU). Das NS-Regime habe seit dem 1. September 1939 „einen apokalyptischen Vernichtungskrieg“ mit Millionen Toten geführt. „Spätestens im Jahr 1945 kehrte dieser Krieg vollends dann nach Deutschland zurück“, sagte Dierks.
Großaufgebot der Polizei
Dresden dürfe sich an diesem Tag nicht nur mit sich selbst beschäftigen, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Die Stadt sei eine von vielen gewesen, die am Ende des Krieges verwüstet worden seien. Es gelte, die Erinnerung daran als Mahnung für Frieden wachzuhalten, gerade angesichts eines neuen Krieges in Europa.
Am Morgen hatten Abgeordnete und Landesminister auf dem Nordfriedhof der Kriegstoten gedacht. Auf dem Heidefriedhof, wo die meisten Toten der alliierten Luftangriffe begraben sind, gedachten 100 Menschen der Opfer. Am Abend wollten Tausende Bürger eine Menschenkette bilden und so ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen.
Weil Rechtsextreme Demonstrationen angekündigt hatten und die linke Szene dagegen protestieren wollte, war die Polizei mit großem Aufgebot unterwegs. Am Vortag hatten elf vermummte Personen aus dem rechten Spektrum auf dem Heidefriedhof Kränze abgelegt und sich dabei gefilmt. 20 Personen aus dem linken Spektrum warfen in der Dresdner Neustadt Steine gegen ein Schaufenster und Farbbeutel an eine Hauswand.