Nachdem das amerikanische Justizministerium die Bezirksstaatsanwaltschaft in New York aufgefordert hat, die Korruptionsanklage gegen Bürgermeister Eric Adams fallenzulassen, ist die zuständige Staatsanwältin zurückgetreten. In einem Brief an Justizministerin Pam Bondi schrieb Danielle Sassoon am Donnerstag, die Aufforderung sei unvereinbar mit ihrer „Fähigkeit und Pflicht, Bundesverbrechen unparteiisch zu verfolgen und vor Gericht nach Treu und Glauben zu argumentieren“.
Die Anklage fallenzulassen, entspreche nicht den „Prinzipien von Unparteilichkeit und Fairness“, denen sie in ihrer Arbeit folge. Weiter schrieb Sassoon, die Bewertungen des Justizministeriums müssten „unabhängig politischer Einflussnahme“ erfolgen; dies sei im Falle der Argumentation bei Adams jedoch nicht gegeben.
Adams werden Bestechung und Betrug vorgeworfen
In dem am Montag verschickten Memo des stellvertretenden amtierenden Justizministers Emil Bove hieß es, Adams habe „die vorherige Regierung kritisiert, bevor die Anklage erhoben wurde“. Der Fall habe ihn außerdem darin behindert, Donald Trumps Kampf gegen illegale Einwanderung in angemessener Weise zu unterstützen. Dem 64 Jahre alten Demokraten Adams werden Bestechung, Betrug und die Annahme von Wahlkampfspenden aus dem Ausland vorgeworfen. Er weist diese Vorwürfe zurück und bezeichnet sich als Opfer politischer Verfolgung – eine Darstellung, die Präsident Donald Trump jüngst unterstützte.
Bezirksstaatsanwältin Sassoon äußerte in dem Schreiben vom Donnerstag, die Anwälte des Bürgermeisters hätten wiederholt auf eine „Gegenleistung“ gedrängt und Unterstützung für die Abteilung an ein Ende der Anklage geknüpft. Der stellvertretende Justizminister Bove reagierte mit einem Brief auf den Rücktritt der Staatsanwältin, in der er sie für ihre Entscheidung und den Umgang mit dem Fall kritisierte. Neben Sassoon traten laut amerikanischen Medien am Donnerstag außerdem zwei Abteilungsleiter der Staatsanwaltschaft zurück.