Auch Lindner wird – wie vorher schon Sahra Wagenknecht – gefragt, was mit ihm passiere, wenn er damit scheitern sollte, mit seiner Partei wieder in den Bundestag einzuziehen. “Um mich brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen”, antwortet Lindner. Er haben in den vergangenen zehn Jahren “auch schon mal” darüber nachgedacht, wie es wäre, “eine Karriere zu haben mit weniger Ärger, mehr Zeit und nicht unbedingt weniger Einkommen”. Aber darum gehe es ihm nicht. “Ich will, dass es im Parlament eine liberale Stimme gibt, also eine Partei, die auf den einzelnen Menschen vertraut und nicht immer nur den Staat groß machen will.”
Zum Ende gibt es noch ein paar private Fragen. Das Geschlecht seines Kindes, das Lindner gemeinsam mit seiner Frau erwartet, will er nicht verraten. Als Mitglied bei Borussia Dortmund würde er sich auch während des Wahlkampfs in die Südkurve im Stadion trauen, sagt Lindner. Und noch etwas: Obwohl er Politik und Privates trenne, sagt Lindner, würde er Kanzler Scholz nicht mehr zu seiner Hochzeit einladen. “Ich habe gelernt, wie er über mich denkt”, so Lindner. “Und deshalb würde ich ihm das nicht zumuten.”
