Nach dem ersten ranghohen Treffen zwischen Washington und Moskau seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben beide Seiten vereinbart, Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts aufzunehmen. Ein Termin für ein Gipfeltreffen der Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin wurde aber nicht festgelegt. Michael Waltz der Nationale Sicherheitsberater sagte nach den mehr als vierstündigen Gesprächen am Dienstag in der saudischen Hauptstadt Riad, nötig sei ein „dauerhaftes“ Ende des Krieges. Dazu werde es Gespräche über „Gebiete“ und über Sicherheitsgarantien geben.
Außenminister Marco Rubio fügte mit Blick auf die westlichen Sanktionen gegen Russland hinzu, diese seien eine Folge des Krieges. Am Ende müssten alle Seiten Zugeständnisse machen, weshalb zu einem gewissen Zeitpunkt auch die EU an den Verhandlungstisch müsse. Die Bedingungen für ein Ende des Krieges müssten für alle Seiten akzeptabel sein, einschließlich die Ukraine selbst. Nach einer Friedenslösung könne man auch über „geopolitische und wirtschaftliche Kooperationen“ reden.
Waltz sagte weiter, das Tempo, das Trump mit seinem Anruf bei Putin am vergangenen Mittwoch vorgelegt habe, werde anhalten. Beide Seiten wollen nun Verhandlungsteams benennen. Putins außenpolitischer Berater, Jurij Uschakow, sagte, man sei „übereingekommen, die gegenseitigen Interessen zu berücksichtigen“. Während Trump ein Ende des Ukrainekriegs erreichen will, geht es Russland um einen Rückzug der Vereinigten Staaten und der NATO aus weiten Teilen Europas. Putins Sprecher erklärte derweil die Freilassung eines erst am 7. Februar an einem Moskauer Flughafen festgenommenen Amerikaners, bei dem cannabishaltige Dragees gefunden worden waren, aus Untersuchungshaft mit dem „Kontext der Normalisierung der Beziehungen zu den USA“. Die russische Verlobte des Amerikaners, die zusammen mit diesem festgenommen worden war, bleibt aber in Haft.
Der amerikanische Sondergesandte Keith Kellog wurde derweil in Brüssel, über die Ergebnisse der europäischen Beratungen am Vortag in Paris informiert. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilte anschließend mit, „dass jede Lösung die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine respektieren und durch starke Sicherheitsgarantien untermauert werden muss“. Die Regierungschefs und Oppositionsführer der Europäischen Volkspartei forderten in einer Erklärung „außerordentliche und inklusive Gipfeltreffen von EU und NATO“, um den Ausbau eines „autonomen“ europäischen Pfeilers in der Allianz voranzubringen. Sie machten sich außerdem das Ziel zu eigen, mehr als drei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung aufzuwenden.