FC Bayern zittert sich gegen Celtic ins Achtelfinale

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Ausgleich in letzter Minute

FC Bayern zittert sich ins Achtelfinale der Königsklasse


Aktualisiert am 18.02.2025 – 23:08 UhrLesedauer: 3 Min.

Der FC Bayern hat mit Ach und Krach das Achtelfinale der Champions League erreicht. Gegen Celtic wusste der deutsche Rekordmeister jedoch nicht zu überzeugen.

Trotz eines schwachen Auftritts im Heimspiel gegen Celtic Glasgow hat der FC Bayern die Playoff-Runde in der Champions League überstanden. Die Münchner stehen nach einem 1:1 (0:0) gegen die Schotten im Achtelfinale des Wettbewerbs. Das erste Duell beider Teams vor einer Woche in Glasgow hatte der Bundesligaprimus mit 2:1 für sich entschieden. In der Summe steht damit am Ende ein 3:2-Erfolg für die Bayern.

Nicolas Kühn, der zwischen 2020 und 2022 für die Reserve des deutschen Rekordmeisters aufgelaufen war, schockte seinen ehemaligen Arbeitgeber nach 63. Minuten. Der 25-Jährige schob nach einem Fehler der Bayern-Abwehr zur Führung für den über die gesamte Spielzeit mutig auftretenden Außenseiter ein.

Die Mannschaft von Vincent Kompany tat sich schwer, eine Lösung gegen die kompakt verteidigenden Gäste zu finden. Der angeschlagene Harry Kane hatte bereits zur Pause ausgewechselt werden müssen, dementsprechend fehlte ein Zielspieler im Zentrum. Als alles auf eine Verlängerung hindeutete, setzten die Bayern doch noch den Lucky Punch. Alphonso Davies traf mit der letzten Aktion des Spiels zum Ausgleich (90.+4) und brachte die Allianz Arena damit zum Beben.

Auf wen die Bayern im Achtelfinale treffen, steht noch nicht endgültig fest. Die Auslosung für die Runde der letzten 16 findet am Freitag statt. Klar ist aber bereits: Es geht entweder gegen Atlético Madrid oder Bundesligarivale Bayer Leverkusen.

Die Münchner, die am Wochenende beim 0:0 im Topspiel in Leverkusen noch ein Abwehrbollwerk aufgezogen hatten, leisteten sich dieses Mal erschreckende Schwächen in der Defensive und ermöglichten dem schottischen Meister gleich zu Beginn vier hochkarätige Chancen. Erst setzt Callum McGregor den Ball nach einem Fehler von Michael Olise knapp über das Tor (7.), dann klärte Raphaël Guerreiro einen Schuss von Kühn gerade noch vor der Torlinie (16.), ehe Daizen Maeda zweimal für erhöhte Betriebstemperatur bei den Münchnern sorgte (17. und 18.).

Und die Bayern? Ein Kopfball von Serge Gnabry (4.) und ein Schuss von Harry Kane (22.), der im Abschlusstraining ein wenig angeschlagen noch gefehlt hatte, ließen den eigenen Anhang in der eiskalten Allianz Arena aufspringen. Die Überraschungsmomente und die Dynamik fehlte den Münchnern trotz hoher Ballbesitz-Anteilen allerdings. Entsprechend grimmig schaute Kompany in der Coaching-Zone drein.

Es war ein behäbiger Auftritt der Bayern gegen einen Gegner, der in der Hauptrunde noch bei Borussia Dortmund 1:7 untergegangen war. Auch Jungstar Jamal Musiala, der gerade erst seinen Vertrag bis 2030 verlängert hat, gelang nicht viel. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurde es ein wenig besser. Joshua Kimmich setzte einen Schuss knapp neben das Tor (38.), Kane traf die Latte (45.) – der Torschrei blieb allerdings aus.

Es war zugleich die letzte Aktion von Kane, dessen Wade offenbar doch noch zwickte. Der englische Nationalmannschaftskapitän blieb in der Kabine und machte Platz für Kingsley Coman. Der Franzose fügte sich gleich gut ein, als er Leon Goretzka in Szene setzte. Der Mittelfeldspieler scheiterte aber am starken Celtic-Keeper Kasper Schmeichel.

Ein Offensiv-Feuerwerk war es auch weiterhin nicht. Der deutsche Rekordmeister agierte dominanter, ohne für die große Gefahr zu sorgen. Der müde Auftritt sollte sich rächen, als sich die Bayern-Abwehr einen Komplett-Aussetzer leistete. Nach einem Fehlpass von Stanišić und einem schlechten Stellungsspiel von Guerreiro setzte Maeda seinen Kollegen Kühn in Szene, der aus halbrechter Position Neuer keine Chance ließ. Bitter für den deutschen Torschützen: Er musste kurz darauf verletzt vom Feld.

Ungeduld machte sich in der Arena breit. Sollten die Bayern womöglich frühzeitig den Traum vom “Finale dahoam” verspielen? Goretzka (74.), der eingewechselte Leroy Sané (76.) und Kimmich (79.) hätten für Beruhigung sorgen können, doch das Trio scheiterte knapp. Dann brach die letzte Minute der Nachspielzeit an. Eine Flanke von Olise segelte in den Strafraum, Goretzka köpfte, Schmeichel wehrte ab. Doch Davies war zur Stelle und verwertete den Abpraller zum umjubelten Ausgleich.