Nach kontroversen Aussagen zur Migration hat Frankreichs Premierminister Francois Bayrou ein weiteres Misstrauensvotum überstanden. Nur 181 Abgeordnete der Nationalversammlung stimmten für den Antrag der Sozialisten zur Absetzung Bayrous. Er hatte vergangenen Monat davon gesprochen, es gebe ein Gefühl, dass Frankreich von Einwanderern überflutet werde. Die Sozialisten nannten es inakzeptabel, dass der Regierungschef rechtsradikale Sprache benutze.
„Beiträge von Ausländern sind gut für die Bevölkerung, solange sie verhältnismäßig bleiben“, hatte Bayrou dem Sender LCI gesagt. „Aber wenn man das Gefühl einer Überflutung bekommt, dass mal sein Land, Lebensstil und Kultur nicht mehr erkennt, dann gibt es ein Gefühl der Zurückweisung.”
Es war bereits das sechste Misstrauensvotum gegen den Premier, der sein Amt erst im Dezember angetreten hatte. Die bisherigen Anläufe hatten sich gegen seinen mittlerweile angenommenen Entwurf zum Regierungshaushalt gerichtet. Bayrous Vorgänger Michael Barnier war über den Haushalt gestürzt.
Bayrous Regierung verfügt im Parlament über keine eigene Mehrheit, so dass er prinzipiell verwundbar für derartige Anträge ist.