Angesichts der schlechten laufenden Geschäfte im vergangenen Jahr verschärft der Automobilkonzern Mercedes seine Sparbemühungen. Neben dem Ende des Jahres vorgestellten Programm „Next Level Performance“, mit dem der baden-württembergische Traditionskonzern bis 2027 fünf Milliarden Euro einsparen will, ergreift das Unternehmen Maßnahmen, um die Kosten in der Produktion zu drücken.
Sie sollen innerhalb desselben Zeitraums um zehn Prozent sinken, wie das Unternehmen anlässlich der Vorstellung der Jahreszahlen am Donnerstag in Sindelfingen mitteilte. „Um die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einer zunehmend unbeständigeren Welt sicherzustellen, ergreifen wir Maßnahmen, um das Unternehmen schlanker, schneller und stärker zu machen“, sagt Mercedes-Chef Ola Källenius.
Hintergrund sind die schlechten Umsätze im vergangenen Jahr, die sich schon im dritten Quartal abgezeichnet hatten. So sanken die Erlöse der Autosparte im Jahr 2024 um 4,4 Prozent auf 107,761 Milliarden Euro, der bereinigte operative Gewinn (Ebit) brach um rund 40 Prozent auf 8,677 Milliarden Euro ein, was einer Umsatzrendite von 8,1 Prozent entspricht. Im Jahr zuvor hatte sie noch bei 12,6 Prozent gelegen. Källenius nannte das Ergebnis angesichts des „herausfordernden Umfelds“ solide.
Zweistellige Umsatzrendite angestrebt
Mercedes verweist auf die Produktoffensive, die im März mit der Vorstellung des neuen Mercedes CLA startet und bei der bis zum Ende der Dekade die gesamte Produktpalette mit mehr als zehn komplett neuen Fahrzeugen erneuert wird. Auf diese Weise wollen Källenius und sein Finanzchef Harald Wilhelm den Autohersteller wieder an zweistellige Umsatzrenditen heranführen.
Für das laufende Jahr rechnet Mercedes aber noch einmal mit einer Autoproduktion unter der Marke von zwei Millionen Fahrzeugen, im Jahr 2024 hatte das Unternehmen 1.983.000 Autos gebaut. Bis die Sparbemühungen greifen und die Renditen stabilisieren, wird es dauern. Bei der Umsatzrendite in der Autosparte planen Källenius und Wilhelm deshalb mit einem weiteren Absinken, sie gehen für das Geschäftsjahr 2025 von einem einem Wert zwischen sechs und acht Prozent aus. Der Gewinn werde aller Voraussicht sogar deutlich unter dem Ergebnis des Jahres 2024 liegen.
Über den gesamten Konzern hinweg mit der Van-Sparte und der Sparte Mercedes-Benz Mobility erlöste das Unternehmen 145,594 Milliarde Euro, das ist ein Minus von 4,5 Prozent. Der operative Gewinn (Ebit) sank um mehr als 30 Prozent auf nun 13,599 Milliarden Euro. Der Free Cashflow im Industriegeschäft lag bei 9,152 Milliarden Euro nach 11,316 Milliarden Euro im Jahr zuvor.