Forscher haben den Ursprung des Sonnenwinds entdeckt.

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Mit mehr als einer Million Kilometer pro Stunde fegt der Sonnenwind durch das All. Auf der Erde verursacht er nicht nur farbenprächtige Polarlichter, alle paar Jahre stören heftige Sonnenstürme Funkverbindungen, Stromleitungen und Satelliten. Viel ist inzwischen über den solaren Teilchenstrom bekannt, der vor allem aus Elektronen und Protonen besteht. Eine zentrale Frage ist jedoch bislang offengeblieben: Wie genau entsteht der Sonnenwind, und wo ist sein Ursprung? Forscher um Lakshmi Pradeep Chitta vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen haben nun eine mögliche Antwort auf Aufnahmen der im Jahr 2020 gestarteten ESA-Sonde „Solar Orbiter“ gefunden. Danach lösen winzige Magnetwirbel, sogenannte Pico­flare-Jets, die geladenen Teilchen aus der Sonnenoberfläche aus und leiten sie in das Magnetfeld koronaler Löcher – der dunklen Bereiche in der Sonnenatmosphäre. Von dort aus strömt der Sonnenwind ins All.