Streit zwischen Fahrern und Fia könnte eskalieren

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Zur neuen Saison macht der Fia-Präsident nun also lieber ernst, was sein neues Fluchverbot anbelangt und führt einen neuen Strafenkatalog ein. Für “die allgemeine Verwendung von Sprache (schriftlich oder mündlich), Gesten und/oder Zeichen, die anstößig, beleidigend, grob, unhöflich oder missbräuchlich sind” werden künftig üppige Geldstrafen oder sogar Suspendierungen fällig.

Für den ersten Verstoß wird zumindest im Falle von Formel-1-Fahrern eine Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro fällig. Beim zweiten Vergehen sollen es dann 80.000 Euro und eine einmonatige Sperre sein. Bei einem dritten Verstoß sind es dann ganze 120.000 Euro, eine einmonatige Sperre sowie Abzug von Punkten in der Weltmeisterschaft. Heißt: Die Fia ist bereit, durch Sperren und Punktabzüge sogar aktiv in eine mögliche enge WM-Entscheidung einzugreifen, nur um das Fluchen der Fahrer zu unterbinden.

Derart drastische Strafen dürften bei den ohnehin schon gereizten Fahrern nicht gut ankommen. Immerhin gab sich Verstappen schon nach seiner Sozialstunden-Strafe trotzig. Damals gab er in der folgenden Pressekonferenz nur noch ganz kurze Antworten, veranstaltete lieber im Nachgang noch eine eigene Presserunde, über die die Fia keine Hoheit hatte. Sogar mit einem vorzeitigen Rücktritt kokettierte er.

Williams-Pilot Carlos Sainz gab immerhin zu, dass sich die Fahrer in einem geregelten Umfeld wie etwa einer Pressekonferenz durchaus besser im Griff haben könnten, im Auto sei das jedoch anders. “Was das Radio angeht, da stimme ich nicht dem zu, was derzeit passiert. Sie sollten nicht zu streng in diesen Situationen sein, da sie den Druck, das Adrenalin und die Art und Weise, wie wir uns fühlen, nicht verstehen können”, begründete er seine Opposition zu den Strafen.

Zudem verwies er darauf, dass das Fluchen am Funk auch die Leidenschaft der Fahrer herüberbringe. “Es ist auch gut für die Formel 1 diese Momente zu haben, denn du siehst den echten Fahrer. Wir sind schon sehr eingeschränkt in dem, was wir euch sagen können. Wir haben viel Medientraining”, so der Spanier. “Uns wird manchmal schon gesagt, was wir nicht sagen können. Aber wenn du die Passion aus den Worten heraushörst, selbst wenn wir fluchen, dann sollten wir das, finde ich, in der Formel 1 behalten.”