Sportwagenbauer Aston Martin will fünf Prozent der Stellen streichen

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Für die britische Sportwagenschmiede Aston Martin läuft es seit Jahren nicht richtig rund. Zwar baut der Autohersteller optisch elegante, schnelle und technisch hochwertige Fahrzeuge, doch der geschäftliche Erfolg bleibt mau. Das zeigen auch die neuesten Geschäftszahlen, die Aston Martin am Mittwoch veröffentlichte. Wieder einmal wurden Ziele verfehlt.

Der Absatz fiel im Jahr 2024 um neun Prozent auf nur 6030 Autos. Der Umsatz schrumpfte um drei Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Pfund. Es blieb ein operativer Verlust von rund 100 Millionen Pfund. Der Vorsteuer-Verlust einschließlich Schuldendienst betrug mehr als eine Viertel Milliarde Pfund.

Um Kosten zu sparen, kündigte Aston Martin den Abbau von fünf Prozent der Stellen an. Aktuell hat der Autohersteller aus Warwickshire, Mittelengland, noch 3400 Mitarbeiter. An der Börse sorgten die neuen Zahlen für einen Sturz des Aktienkurses um 13,4 Prozent. Auch wenn der seit September amtierende Vorstandschef Adrian Hallmark, der zuvor Chef von Bentley war, sich um Optimismus bemüht und sagte „Ich sehe großes Potential für Aston Martin“ – die Anleger sind davon aktuell nicht überzeugt.

Der Chefsessel als Schleudersitz

Seit dem Börsengang Ende 2018, als der Sportwagenbauer mit stolzen 4,3 Milliarden Pfund bewertet wurde, haben die ersten Anleger mehr als 97 Prozent Kursverlust erlitten. Und es gab viele Chefwechsel. Hallmark ist schon der dritte neue Vorstandschef in vier Jahren.

Im Jahr 2020 stieg der kanadische Milliardär und Rennstallbesitzer Lawrence Stroll mit einer größeren Investition ein. Seitdem haben Stroll und der zweite neue Großaktionär, der saudische Staatsfonds PIF, dem Unternehmen mehrfach Kapitalspritzen gegeben. Aston Martin ist nun knapp eine Milliarde wert. Die Hoffnung ruht auf neuen Modellen. Vorstandschef Hallmark kündigte aber an, dass der erste reine Elektro-Sportwagen später als geplant komme. Erst war von 2025, dann von 2026 die Rede, nun soll es „später in dieser Dekade“ sein.

Hallmark bleibt beim Versprechen, dass Aston Martin in diesem Jahr profitabel werden soll, zumindest, wenn man die Zinskosten für die Schulden von mehr als einer Milliarde Pfund herausrechnet. „Wir haben alle wichtigen Zutaten für den Erfolg“, meinte er und zählte dazu die Unterstützung strategischer Anteilseigner, erstklassige technische Partner, eine wiederbelebte Marke und „das stärkste Produktportfolio in unserer 112-jährigen Geschichte“.

Die Modellpalette reicht vom Sport-SUV DBX und die Sportlimousinen DB12 und Vanquish bis zur limitierten Auflage des „Hypercar“-Rennautos Valkyrie (zum Preis von mehr als 2,5 Millionen Pfund). Das Hybrid-Luxusrennauto Valhalla kommt demnächst auf den Markt, zum Preis von 850.000 Pfund aufwärts.