Formkrise seit Vierschanzentournee
“Letzte Chance”: Deutschlands Skispringer unter Druck
27.02.2025 – 08:58 UhrLesedauer: 2 Min.

Vor zwei Monaten war die Welt im deutschen Skispringen noch in Ordnung. Doch seitdem ging es steil bergab. Die WM ist nun die vielleicht letzte Hoffnung.
Pius Paschke auf Rang eins, Andreas Wellinger auf sechs, Karl Geiger auf neun. Vor der Vierschanzentournee mischte Deutschland in der Weltspitze kräftig mit. Davon ist seit dem enttäuschenden Saisonhighlight zum Jahreswechsel wenig übrig. Paschke hat es seit Mitte Dezember nicht mehr auf das Siegerpodest in einem Einzel geschafft, ist in der Gesamtwertung auf den fünften Platz abgerutscht. Wellinger ist nur noch Neunter, Geiger auf Rang 15 zu finden.
Die Ski-WM in Trondheim ist nun die große Chance, die Trendwende zu schaffen. Und Ex-Skispringer Martin Schmitt glaubt an die DSV-Adler. “Ich bleibe noch recht cool. Die Jungs, die können schon was”, sagte der Eurosport-Experte der Deutschen Presse-Agentur.
Die Weltmeisterschaften als eigenes Event losgelöst vom Weltcup könnten helfen. “Es ist die letzte Chance für die ‘Enttäuschten’, nochmal aufzuzeigen. Ich mochte das immer extrem”, sagte Schmitt.
Auch Pius Paschke selbst versucht, optimistisch zu bleiben. “Es geht am Schluss um eine Medaille. Von daher können wir relativ frei drauf losspringen, wenn man jetzt nicht gerade Medaillen-Favorit ist”, sagte der 34-Jährige im Wintersport-Podcast der “Sportschau”.
Zuletzt hatte Paschke fünfmal in Folge die Top 20 verpasst. “Es ist ein stetiges Arbeiten. Es ist mühsam, es ist anstrengend, sich wieder nach oben zu arbeiten. Den Fokus richtig zu legen, das ist meine Challenge. Für die WM habe ich da einen klaren Plan. Ob das gelingt, wird man sehen”, sagte Paschke.
Eine Diskussion um Bundestrainer Stefan Horngacher wollte Paschke nicht aufmachen. “Da müssen sich die Sportler, einschließlich mir, an die eigene Nase packen und erstmal schauen: Was kann ich wirklich besser machen? Erst dann kann man irgendwie eine andere Diskussion führen. Aber wie gesagt, aktuell stellt sich für uns die Frage nicht. Wir sind mitten im Winter und wir wollen jetzt einen erfolgreichen Winterschluss hinlegen”, sagte er.
Die deutschen Skispringer hatten bei den letzten fünf Weltmeisterschaften immer mindestens eine Einzelmedaille geholt. Die erste Entscheidung in Trondheim steht am Sonntag (ab 17.00 Uhr im Liveticker bei t-online) im Einzel von der Normalschanze an.