Anklage gegen mutmaßlichen Attentäter von Solingen erhoben

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Die Bundesanwaltschaft hat den mutmaßlichen Attentäter vom Solinger Stadtfest wegen dreifachen Mordes sowie zehnfachen versuchten Mordes angeklagt. Die Karlsruher Behörde wirft dem Syrer Issa Al H. zudem die Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) vor. Er sei ein Anhänger dessen radikal-islamistischer Ideologie, heißt es in einer Mitteilung von Donnerstag.

„Aus dieser Einstellung heraus entschloss er sich, am 23. August 2024 auf dem Stadtfest in Solingen einen Anschlag auf vermeintlich Ungläubige zu begehen, die er als Repräsentanten der von ihm abgelehnten westlichen Gesellschaftsform ansah und an denen er Vergeltung für militärische Aktionen westlicher Staaten üben wollte“, heißt es weiter.

Der mutmaßliche Täter habe vor der Tat Kontakt zu einem weiteren IS-Mitglied aufgenommen, der ihn in seinem Vorhaben bestärkt habe. „Issa Al H. erstellte daraufhin Videos, in denen er den Treueschwur des IS verlas und seine Tat ankündigte. Die Videos übermittelte er am Abend des 23. August 2024 an seine Kontaktperson des IS“, teilt die Behörde mit.

Auf dem Solinger Stadtfest hatte der Tatverdächtige mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen und laut der Bundesanwaltschaft auf den Hals- und Öberkörperbereich mehrerer Besucher eingestochen. Drei Menschen erlagen ihren Verletzungen, zehn weitere wurden dabei zum Teil schwer verletzt.

Seit dem 25. August sitzt der Tatverdächtige auf Grund eines Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs in Untersuchungshaft.