Die Teilnehmerländer der COP16-Konferenz in Rom haben sich nach langen Verhandlungen auf eine Finanzierung des Artenschutzes bis zum Jahr 2030 geeinigt. Auf der Konferenz in Kolumbien im November war das Vorhaben noch gescheitert.
Auf einer UN-Konferenz in Rom haben sich die teilnehmenden Länder auf einen Finanzierungsplan für die nächsten Jahre zum Schutz von Natur und Artenvielfalt geeinigt.
Vier Monate nach einem Misserfolg in Kolumbien verständigte sich die 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt (COP16) am Abend praktisch in letzter Minute auf einen Kompromiss. Das Treffen diente auch der Vorbereitung des nächsten Weltklimagipfels im November in Brasilien.
Ziele klar, Finanzierung bisher unklar
Im Grundsatz hatten sich ärmere und reichere Staaten schon vor vier Jahren auf einen “Weltnaturvertrag” mit Zielen verständigt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Dazu gehört, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen zu schützen. Zudem sollten die beteiligten Industrieländer jedes Jahr 20 Milliarden Dollar (etwa 19 Milliarden Euro) zum Schutz der Artenvielfalt an ärmere Länder als Ausgleich bereitstellen. 2030 sollen es dann 30 Milliarden sein.
200 Milliarden Dollar pro Jahr sollen insgesamt bis 2030 in allen beteiligten Staaten für die Biodiversität mobilisiert werden, inklusive der Ausgleichszahlungen. Bis jetzt war jedoch nicht konkret geklärt, wie die Finanzierung geregelt werden soll.
Nach drei Tagen gelang die Einigung nun kurz bevor um Mitternacht eine neue Frist ausgelaufen wäre. Im Saal gab es daraufhin viel Applaus. Im November war die COP16 in der kolumbianischen Stadt Cali noch gescheitert – auch, weil nach zwei Wochen nicht mehr genug Staaten zusammen waren. Viele Delegierte, vor allem aus ärmeren Ländern, hatten sich schon auf den Heimweg gemacht. Umweltschützer sprachen damals von einer “Blamage”. Jetzt lobte COP16-Konferenzleiterin Susana Muhamad die Teilnehmer, sie hätten “unglaubliche Arbeit” geleistet.
Für die kommenden Jahre werden zwei Hauptaktionsbereiche festgelegt: die Beschaffung zusätzlicher Mittel in Milliardenhöhe für die biologische Vielfalt und die Entscheidung über die Institutionen, die diese Mittel bereitstellen sollen.
Deutschland war bei dem Treffen durch das Umweltministerium vertreten. Die USA fehlten. Dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) von 1992 traten sie als eines von wenigen UN-Mitgliedsländern nicht bei.