Oscars 2025: Zuschauer kritisieren “In Memoriam”-Rubrik

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“So respektlos und schwachsinnig”

Zuschauer kritisieren “In Memoriam”-Rubrik der Oscarverleihung


03.03.2025 – 07:06 UhrLesedauer: 2 Min.

Gene Hackman: Der Schauspieler ist im Februar gestorben.Vergrößern des Bildes

Gene Hackman: Der Schauspieler ist im Februar gestorben. (Quelle: Frank Micelotta / Getty Images)

Bei den Oscars werden Talente ausgezeichnet, aber auch verstorbener Stars gedacht. Doch das sorgt jedes Mal aufs Neue für Kritik. Auch in diesem Jahr.

Zum 97. Mal wurden in Los Angeles die Academy Awards vergeben. “Anora” war der Abräumer des Abends. Das Drama wurde als Bester Film ausgezeichnet, Schauspielerin Mikey Madison bekam den Oscar in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin, während Adrien Brody 22 Jahre nach seinem ersten Goldjungen erneut zum Besten Hauptdarsteller gekürt wurde.

Am Sonntagabend wurde jedoch nicht nur gefeiert, sondern auch um Filmgrößen getrauert, die in den vergangenen zwölf Monaten verstorben sind. Nach etwa zweieinhalb Stunden betrat Morgan Freeman die Bühne und widmete Gene Hackman bewegende Worte: “Diese Woche hat unsere Gemeinschaft eine Legende verloren und ich einen engen Freund.” Der Oscarpreisträger war im Februar im Alter von 95 Jahren überraschend verstorben.

Nach Freemans Rede wurden im Dolby Theatre auch die anderen verstorbenen Stars eingeblendet, wie etwa Maggie Smith, John Amos oder Joan Plowright. Auf X zeigten sich die Zuschauer von der Auswahl jedoch enttäuscht. Denn einige Schauspielgrößen scheinen von der Academy vergessen worden zu sein. So fielen auf der Social-Media-Plattform Namen wie Tony Todd, Shannen Doherty oder Olivia Hussey.

“Warum zum Teufel wurde Tony Todd bei der Oscar-Verleihung nicht in der Rubrik ‘In Memoriam’ erwähnt? Das ist totaler Blödsinn”, kommentierte etwa ein User auf X. “Tony Todd aus dem Memoriam-Segment herauszulassen, ist absolut furchtbar”, meinte ein anderer. “Er war einmalig und verdient Anerkennung.” Auch Olivia Hussey fehlte einem Zuschauer: “Wie kann man diesen großartigen Menschen auslassen?”

Vor allem das Fehlen von Michelle Trachtenberg und Alain Delon wurde auf X thematisiert. Die ehemalige “Gossip Girl”-Darstellerin war vor wenigen Tagen mit 39 Jahren gestorben. Mehr als 30 Jahre stand die Schauspielerin für Filme und Serien vor der Kamera. “Michelle Trachtenberg hätte es verdient, bei der Oscarverleihung im ‘In Memoriam’ gezeigt und erinnert zu werden. Das war wirklich so respektlos und schwachsinnig”, schrieb ein User.

Ähnliche Worten fanden die Zuschauer auch bei Alian Delon. Die französische Filmlegende war bereits im August 2024 gestorben. “Ich weiß, dass wir im letzten Jahr einige Giganten verloren haben, aber dass die Oscarverleihung Alain Delon bei der Ehrung nicht erwähnt hat, ist eine ziemlich große Brüskierung”, kommentierte jemand.

Alain Delon hatte zwar nie einen Oscar gewonnen, zählte jedoch zu den größten Schauspielern Frankreichs und ist für viele eine Legende. Er war mehrmals für den französischen Filmpreis César nominiert, auch eine Golden-Globe-Nominierung bekam Alain Delon – für seine Rolle im Film “Der Leopard”.

In den vergangenen Jahren hatte die Rubrik “In Memoriam” immer wieder für Kritik gesorgt. Auch 2024 wurde das Segment kritisiert, jedoch nicht für die Auswahl der Verstorbenen, sondern für die Aufmachung. Hier lesen Sie mehr dazu.

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