So feiern die Profis im Rosenmontagszug

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Eine Stadt im kompletten Ausnahmezustand – und der 1. FC Köln mittendrin. So feiern die “Geißböcke” Rosenmontag.

Alarm in der 2. Bundesliga, Alaaf an Rosenmontag: Der 1. FC Köln hat sich die Karnevalsstimmung von der jüngsten Sieglosserie mit nur einem Punkt aus drei Spielen und dem Absturz auf Platz fünf nicht nehmen lassen. Stattdessen tauchten Trainer Gerhard Struber und seine Profis beim “Zoch” ganz tief ins jecke Treiben ein.

Die Spieler Leart Pacarada, Dominique Heintz und Luca Waldschmidt zählten genau wie Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler Vize-Präsident Carsten Wettich, Athletik-Coach Tillmann Bockhorst, Cheftrainerin Britta Carlson sowie die Spielerinnen Ada Achcinska und Laura Donhauser zu den Auserwählten für den FC-Bus. Dieser setzte sich mit der Nummer 72 als einer der letzten Zugwagen gegen 13.40 Uhr in Bewegung, um die 7,5 Kilometer lange Strecke vorbei an Hunderttausenden Jecken zu bewältigen.

“Natürlich würde es mehr Spaß machen, wenn wir am Wochenende gewonnen hätten”, gab Manager Kessler vor dem Startschuss zu, “aber es gehört zur Kultur der Stadt dazu”. Ob als Spitzenreiter oder Tabellenfünfter: “Alle haben sich verdient, Karneval zu feiern”, meinte Kessler und merkte schmunzelnd an: “Als eingetragener Karnevalsverein haben wir auch eine Verantwortung.”

Gerhard Struber wurde dieser Verantwortung auf der FC-Tribüne am Heumarkt gerecht. Der Österreicher verzichtete freiwillig auf seinen Platz im Zug, um als Zuschauer alle Wagen bestaunen zu können. Am Heumarkt feierte der Österreicher unter anderem gemeinsam mit den Geschäftsführern Christian Keller und Philipp Türoff, Präsident Werner Wolf, Vize Eckhard Sauren sowie vielen aktuellen Spielern und Ex-Kapitän Jonas Hector.

“Ich weiß nicht, welches Wort es beschreiben würde, aber es ist wirklich eine emotionale Explosion, die hier vonstattengeht”, zeigte sich Struber von seinem ersten Rosenmontag in Köln begeistert, verriet: “In dieser totalen Extreme kenne ich das nicht. Wir feiern den Fasching auch in Österreich, aber das hier ist Karneval. Jeder ist mit unglaublicher Hingabe dabei. Das macht richtig Spaß, ich kann es genießen.”

Sportchef Keller sprach von einem “faszinierenden Anlass”, der die sportliche Flaute nach dem 0:1 in Karlsruhe überlagerte: “Unsere Spiellaune ist nicht gut, wir sind unter unseren Möglichkeiten geblieben – deutlich. Wichtig ist aber auch die Fähigkeit, Dinge abzuhaken. Heute ist ein freier Tag für die Spieler und fürs Trainerteam, da sollen alle hier mitmachen”, erteile der FC-Boss die Feiererlaubnis.

Dienstagvormittag gilt es für Struber und seine Profis dann wiederum, die Karnevalseuphorie auf den Rasen zu transportieren. 10.30 Uhr beginnt am Geißbockheim die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim SSV Ulm (Samstag, 13 Uhr). Der FC muss schleunigst wieder in die Spur finden, damit es im Mai erneut einen Anlass für große Feierlichkeiten gibt – nämlich den Aufstieg.