Die Regierung von US-Präsident Donald Trump stellt nach dem Eklat während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj laut Medienberichten ihre Militärhilfe für die Ukraine vorerst ein. „Es handelt sich nicht um eine dauerhafte Einstellung der Hilfe, sondern um eine Pause“, zitierte der US-Sender Fox News einen hochrangigen Regierungsbeamten. Der „New York Times“ zufolge soll die Unterstützung erst wieder aufgenommen werden, wenn Trump feststelle, dass die Ukraine sich zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichte. Die Zeitung beruft sich ebenfalls auf einen hochrangigen Regierungsbeamten. Eine offizielle Stellungnahme der Regierung gab es zunächst nicht.
Trump hatte die Ukraine-Hilfen schon während des Wahlkampfes infrage gestellt und nach dem in aller Öffentlichkeit ausgetragenen Streit mit Selenskyj im Oval Office am Freitag offen damit gedroht, der Ukraine jegliche Unterstützung der USA zu entziehen. Er behauptete, Selenskyj sei nicht an Frieden interessiert, solange die USA militärisch Hilfe leisteten, weil er dies als strategischen Vorteil betrachte.
Der Schritt hätte dramatische Folgen für das von Russland angegriffene Land: Unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden waren die Vereinigten Staaten der wichtigste Unterstützer und Waffenlieferant der Ukraine. Seit dem Beginn der russischen Invasion vor gut drei Jahren stellte Bidens Regierung mehr als 65 Milliarden Dollar (gut 62 Milliarden Euro) allein an militärischer Hilfe für Kiew bereit.