“Extrem schwer”
Ein Braunschweiger im 96-Trikot: Horn blickt zurück
04.03.2025 – 11:50 UhrLesedauer: 2 Min.

Der gebürtige Braunschweiger Jannes Horn spielte nie für den Herzensclub Eintracht. Stattdessen schnürte er kurzzeitig die Schuhe für Rivale Hannover 96. Der 28-Jährige blickt zurück.
Jannes Horn ist ein Braunschweiger Junge. Der spätere Bundesliga-Verteidiger und heutige MLS-Profi wuchs in der Löwenstadt auf. Die Verbindung zu Eintracht Braunschweig ist für ihn deshalb eine besondere. Sein Vater nahm ihn einst als Kind mit ins Stadion. Sein Bruder arbeitet als Physiotherapeut für den BTSV. “Ich bin Braunschweiger durch und durch”, sagte Horn jüngst im “Fußball Spezi Podcast”.
Und doch lief er selbst während seiner bisherigen Profikarriere noch nie für die Eintracht auf. Aufgewachsen im Westlichen Ringgebiet machte er seine ersten fußballerischen Schritte bei Rot-Weiß Braunschweig. Dann ging es über den VfL Wolfsburg (2008-2017) zum 1. FC Köln (2017-2022).
Dass 2019 dann ein einjähriges Intermezzo bei Braunschweig-Rivale Hannover 96 folgte, hänge ihm bis heute nach, wie Horn zugibt. “Der Verein war im Nachhinein vielleicht nicht der optimale als Braunschweiger”, sagt er grinsend. Seinerzeit habe das Leihgeschäft für ihn aber durchaus Sinn ergeben.
“Für mich persönlich war es einfach extrem wichtig, dass ich wieder ins Spielen komme und wieder meine Minuten sammle, damit meine Karriere nicht stagniert”, erklärt er. In Köln hatte er zuvor mit Blessuren zu kämpfen gehabt und war aus dem Rhythmus geraten.
Dass der gebürtige Braunschweiger allerdings ausgerechnet Hannover als nächsten Schritt auserkor, kam nicht überall an. “Extrem schwer” sei es für ihn und auch sein Umfeld gewesen, gibt er zu. “Ich habe unzählige Nachrichten bekommen, wie ich das machen kann als Braunschweiger. Für meine Familie war es auch nicht leicht, weil die Braunschweig-Fans sind, sehr oft im Stadion sind und mit dem Verein aufgewachsen sind.”
Besonders gut getan habe ihm während seiner Zeit im roten Trikot die Nähe zu seiner Heimat. “Ich war sehr oft in Braunschweig in der Zeit und kam dann einfach ins Spielen. Jetzt würde ich den Schritt auch nicht mehr machen. Zu der Zeit – ich war 21 – war es super. Wir hatten eine sehr gute Mannschaft und einen sehr guten Trainer”, so Horn weiter.
Anschließend sei er gestärkt nach Köln zurückgegangen und habe sich in der Bundesliga beim “Effzeh” zum Stammspieler entwickelt. Sein Fazit von dem 96-Exkurs fällt daher entsprechend positiv aus. “Im Nachhinein war es auf jeden Fall ein guter Schritt für mich und den bereu’ ich auch nicht”, bilanziert Horn.
Doch auch der Wunsch, eines Tages noch einmal im Trikot der Eintracht in seiner Heimatstadt Braunschweig aufzulaufen, schlummert in ihm. “Es ist mein Traum und mein Wunsch. Ich hoffe, es klappt irgendwann, aber das wird man sehen”, so Horn. Wem er beim anstehenden Niedersachsenderby am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) die Daumen drückt, dürfte daher klar sein.