Die Statistik von Trainer Kompany gegen Alonso spricht zwar für Bayer, die Leistungen aber nur bedingt. Das 1:1 in der Liga in München war Einbahnstraßen-Fußball in Richtung des Leverkusener Tors. 18 zu 3 Torschüsse und 1,38 zu 0,06 “Expected Goals” sprechen eine klare Sprache.
Der Leverkusener Sieg im DFB-Pokal war ebenfalls glücklich. Bei den Bayern fehlte Torjäger Harry Kane, Torwart Manuel Neuer flog nach 17 Minuten mit einer Roten Karte vom Platz – und dennoch war Bayern das tonangebende Team.
Wenn alle über das jüngste 0:0 in der Liga reden, bei dem Leverkusen zweifellos die bessere Mannschaft war, sollten die Leistungen in den vorherigen Spielen nicht vergessen werden.
Daran gemessen ist die Ausgangslage nicht nur offen, sondern die Bayern haben die besseren Chancen, weiterzukommen. Denn sie haben gleich zwei Vorteile.
Vorteil Nummer eins: die Erfahrung. Die Champions-League-Bühne kennen nur wenige Spieler im Leverkusener Kader. Die Bayern hingegen kamen im vergangenen Jahr bis ins Halbfinale. Der große Rahmen macht ihnen nichts aus, das potenzielle Endspiel im eigenen Stadion motiviert sie sogar noch.
Vorteil Nummer zwei: Bei den Bayern droht nur Leroy Sané und Serge Gnabry eine Gelbsperre. Beide Spieler sind aktuell verzichtbar. Auf Leverkusener Seite sind mit Aleix García, Robert Andrich, Jeremie Frimpong, Granit Xhaka und Florian Wirtz gleich fünf Spieler betroffen. Vor allem bei einem Ausfall von Frimpong, Xhaka oder Wirtz hätte Bayer Leverkusen ein ernsthaftes Problem. Und die cleveren Bayern werden genau diese Akteure permanent attackieren, reizen, provozieren, damit sie Gelb sehen und im Rückspiel fehlen.
Diese Trümpfe können in einem solch engen Duell den Unterschied ausmachen. Deshalb kommt Bayern weiter.