Jonas Urbig ersetzt verletzten Manuel Neuer beim FC Bayern

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Die Bayern dominieren ein turbulentes Spiel gegen Leverkusen. Allerdings muss Manuel Neuer verletzt vom Platz – für den Ersatzkeeper eine große Chance.

Nachdem Jonas Urbig im Winter für geschätzte acht Millionen Euro vom 1. FC Köln zum FC Bayern gewechselt war, schien klar: Das ist ein Deal für die Zukunft. Urbig sollte neben Manuel Neuer aufgebaut werden, er sollte von der Nummer eins lernen, sich Sachen abschauen – und dann irgendwann, nach einer Phase, in der er sich in München eingelebt hat, auch mal ein Spiel bekommen. Dann kam allerdings das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League: das Kracherduell des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen.

Kompany gab zwar zu: “Für ein Debüt gibt es einfachere Spiele.” Doch: Er habe den Jungstar so erlebt wie auch in den wenigen Monaten zuvor. “Sehr ruhig, sehr souverän”, meinte der Münchner Trainer, der aber “null Druck” auf Urbigs Schultern laden wollte.

Wie lange Manuel Neuer derweil ausfallen wird, ist aktuell noch unklar. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat er sich einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen und könnte bis zur Länderspielpause Mitte März fehlen. Sollte das tatsächlich der Fall sein, würde er die Bundesligaspiele seiner Mannschaft gegen Bochum und Union Berlin verpassen, möglicherweise auch das gegen St. Pauli zum Monatsende. Für das Rückspiel in der Champions League gegen Leverkusen in der kommenden Woche würde Neuer ebenfalls ausfallen.

Ziemlich wahrscheinlich also, dass Urbig bereits am Samstag gegen den VfL Bochum (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei t-online) erneut den Münchner Kasten hüten muss. Denn die Personaldecke bei den Bayern auf der Torhüterposition ist dünn.

Neuers jahrelanger Vertreter Sven Ulreich fehlte eine ganze Weile, stand gegen Leverkusen zwar auf dem Spielberichtsbogen, saß dann aber zunächst in Zivilklamotten auf der Tribüne. In der Halbzeitpause zog er sich dann um und nahm als Back-up auf der Ersatzbank Platz. Daniel Peretz ist nach einer Nierenverletzung auch noch nicht topfit. Das ist Urbigs Chance – und sie kommt früher als gedacht.

Sportboss Max Eberl erklärte: “Wir sind, unabhängig von dem Spiel heute, sehr froh, dass Jonas zu uns gekommen ist. Aber natürlich hat die Situation heute gezeigt, dass es notwendig war. Daniel (Peretz, Anm. d. Red.) ist noch nicht ganz wieder da. Ulle (Sven Ulreich) ist wieder da, hat aber auch lange kein Spiel mehr gemacht.” Eberl betonte in diesem Zusammenhang aber auch, dass Urbig ebenfalls seit drei, vier Monaten kein Spiel mehr gemacht habe.

Anmerken ließ er sich das jedoch nicht. Wohl auch begünstigt dadurch, dass Leverkusen keine richtige Torchance in Halbzeit zwei hatte. “Ohne dass er eine große Parade machen musste, hat er das sehr gut gemacht”, so Eberl. “Es hat so ausgesehen, als wenn ihm die Situation gar nicht so viel ausgemacht hat.”