Europäische Rakete Ariane 6 zu erstem kommerziellen Flug gestartet

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Stand: 06.03.2025 18:09 Uhr

Anfang der Woche war ihr Start kurzfristig gestoppt worden – nun hat es geklappt: Die Ariane 6 ist vom Weltraumbahnhof Kourou abgehoben. An Bord der europäischen Trägerrakete befindet sich ein militärischer Beobachtungssatellit.

Die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 ist erstmals für einen kommerziellen Flug ins All gestartet. Die Rakete hob vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana aus ab, wie Livebilder zeigten.

An Bord hat die Ariane 6 einen Satelliten der französischen Luftwaffe. Ihren Erstflug hatte die Rakete im vergangenen Sommer weitgehend erfolgreich absolviert. Ariane 6 ist für Europas unabhängigen Zugang zum All entscheidend. Mit ihr kann Europa eigenständig größere Satelliten in den Weltraum bringen.

Günstiger als die Vorgängerin

Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die von 1996 bis 2023 im Einsatz war. Sie soll Satelliten für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber ins All befördern und ist laut der europäischen Raumfahrtagentur ESA deutlich günstiger als ihre Vorgängerin.

Je nach Mission kann die flexible und modulare Rakete mit zwei oder vier Boostern ausgestattet werden. Wie auch beim Erstflug im Juli flog sie jetzt mit zwei, Ende des Jahres soll sie erstmals mit vier Boostern abheben.

Zahlreiche Länder am Bau beteiligt

Eigentlich hätte die Ariane 6 bereits im Jahr 2020 ins All fliegen sollen. Immer wieder kam es zu Verzögerungen. Die Rakete hob letztlich mit vier Jahren Verspätung erstmals ab. Ihre Vorgängerin war zu dem Zeitpunkt schon seit etwa einem Jahr nicht mehr im Dienst und die Vega C, die kleinere Satelliten transportiert, blieb nach ihrem gescheiterten kommerziellen Erststart am Boden.

Am Bau der Ariane 6 waren gut ein Dutzend Länder beteiligt. Die Oberstufe wurde in Bremen montiert, die Tanks der Oberstufe und Teile des Triebwerks kommen aus Augsburg beziehungsweise Ottobrunn. Im baden-württembergischen Lampoldshausen wurde das Vinci-Triebwerk getestet. Nach Frankreich ist Deutschland unter den ESA-Ländern der wichtigste Geldgeber und hat etwa 20 Prozent der Kosten von rund vier Milliarden Euro geschultert.