DOGE integriert KI-Chatbot – Jobverluste befürchtet

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Chatbot statt Beamte

“Was ist die Strategie?”: Experten kritisieren Elon Musks KI-Offensive


09.03.2025 – 13:45 UhrLesedauer: 2 Min.

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Elon Musk: Der Unternehmer plant den größten Stellenabbau im öffentlichen Dienst in der amerikanischen Geschichte. (Quelle: Starface)

Elon Musks Effizienzbehörde Doge hat einen KI-Chatbot im US-Verwaltungsamt eingeführt. Experten befürchten, dass der Bot zu weiteren Entlassungen führen könnte.

Das von Elon Musk geleitete Department of Government Efficiency (Doge) hat einen KI-Chatbot namens GSAi für 1.500 Mitarbeiter der US-Bundesbehörde General Services Administration (GSA) eingeführt. Die Automatisierung erfolgt parallel zu umfangreichen Personalkürzungen, wie das Magazin “Wired” berichtet.

Die GSA, vergleichbar mit dem deutschen Bundesverwaltungsamt, versorgt andere US-Behörden mit Büromaterialien und Dienstleistungen. Der KI-Assistent soll bei “allgemeinen” Aufgaben helfen, darunter “E-Mail-Entwürfe erstellen, Aufzählungspunkte erstellen, Texte zusammenfassen und Programmiercodes generieren”.

Die praktische Nutzbarkeit scheint jedoch begrenzt zu sein. Ein GSA-Mitarbeiter beschreibt den Chatbot als “ungefähr so gut wie ein Praktikant”, die Antworten seien “generisch und vorhersehbar”. Außerdem sei es problematisch, dass Mitarbeiter keine nicht-öffentlichen Informationen oder sensiblen Daten eingeben dürfen – genau jene Inhalte, mit denen Behörden häufig arbeiten.

Nach einer Testphase mit 150 Nutzern im Februar 2025 soll der Chatbot nun behördenweit verfügbar sein. Die Entwicklung begann bereits vor der Gründung von Doge und war ursprünglich nicht als Mitarbeiter-Ersatz gedacht.

Thomas Shedd, ein ehemaliger Tesla-Ingenieur und jetziger Leiter der Technology Transformation Services, kündigte laut “Wired” an, dass der Technologiezweig der GSA in den kommenden Wochen um 50 Prozent schrumpfen soll, nachdem bereits etwa 90 Technologieexperten entlassen wurden.

Ein nicht namentlich genannter KI-Experte äußerte dem Bericht zufolge die Vermutung, dass die Maßnahme darauf abziele, weitere Entlassungen zu rechtfertigen: “Was ist die Strategie? Jedem KI zu geben, was dann weitere Entlassungen rechtfertigt? Das würde mich nicht überraschen.”

Das Doge-Team plant laut früheren Berichten von “Wired”, den Chatbot zukünftig auch zur Analyse von Vertrags- und Beschaffungsdaten einzusetzen. Ähnliche KI-Projekte wurden bereits zwischen der GSA und dem Bildungsministerium begonnen, aber später eingestellt. Elon Musk und sein Doge-Team verfolgen erklärtermaßen das Ziel, den “größten Stellenabbau in der amerikanischen Geschichte” im öffentlichen Dienst durchzusetzen.