Die Frauen des 1. FC Köln verlieren ihr Highlight-Spiel gegen den FC Bayern München 0:3 (0:2). Vor 35.711 Zuschauern gibt es hinterher dennoch strahlende Gesichter.
Es war alles angerichtet für einen perfekten Kölner Fußball-Samstag in Müngersdorf. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 18 Grad fanden sich zahlreiche Fans am Vormittag rund um das Stadion ein. Bei einem bunten Rahmenprogramm stimmten sich die Zuschauer beim Familienfest vor dem Stadion auf das Spiel gegen den Meisterschaftsfavoriten FC Bayern München ein.
Im Stadion sorgten vor Anpfiff dann Pianist Thelonious Hermann von Stadtgeklimper sowie der Kölner Frauen-Chor Veedelperlen für gute Stimmung. Die 90 Minuten verliefen danach allerdings weniger überraschend. Zwar bot der FC dem amtierenden deutschen Meister auch vor den Augen der männlichen FC-Mannschaft Paroli, am Ende präsentierte sich der mit internationalen wie nationalen Stars gespickte FC Bayern jedoch zu stark.
Carolin Simon brachte die Gäste schon nach acht Minuten in Führung, wobei FC-Torfrau Aurora Mikalsen bei dem Distanzschuss nicht gut aussah. Pernille Harder erhöhte noch vor der Pause auf 2:0, ehe Sydney Lohmann kurz nach der Halbzeit per Kopf auf 3:0 stellte. Dem FC wollte derweil auch im vierten Versuch unter Trainerin Britta Carlson kein eigener Treffer gelingen, sodass es am Ende bei dem Ergebnis blieb.
Der Stimmung im Stadion tat das bei den 35.711 Fans jedoch keinen Abbruch. Diese feierten weiterhin jede gelungene Aktion ihrer Mannschaft und sorgten für einen Zuschauerrekord in dieser Saison. “Es ist immer etwas Besonderes, vor so einer Kulisse hier in Köln zu spielen”, schwärmte Laura Vogt trotz der 0:3-Niederlage. „Die Stadt und alle Leute stehen hinter dem Verein. Es war daher trotzdem ein toller Tag, auch wenn das Ergebnis ärgerlich ist.”
Während Eigengewächs Vogt schon im vergangenen Jahr gegen Werder Bremen im RheinEnergieStadion spielen durfte, war es für die Österreicherin Laura Feiersinger eine Premiere. “Die Zuschauer pushen extrem. Man nimmt es vor dem Spiel wahr, auch im Spiel immer wieder. Jede einzelne Aktion wird gefeiert, das trägt einen ungemein”, sagte die Nationalspielerin.
Allgemein habe es am Sonntag “natürlich eine positive und eine traurige Seite” gegeben. Der aktuelle Tabellenführer präsentierte sich für die Kölnerinnen an diesem Tag zu stark. “Bayern hatte heute einen guten Tag, sie haben auch besser gespielt als im Hinspiel. Dann ist es natürlich schwer, gegen so ein Weltklasse-Team zu bestehen”, sagte Feiersinger. Wichtig sei jedoch gewesen, dass der FC nach dem 0:2 nicht auseinandergefallen sei.
Dem stimmte auch Trainerin Britta Carlson nach der Partie zu. “Die Mannschaft ist trotz des frühen Gegentores nicht eingebrochen. Ich kann den Spielerinnen keinen Vorwurf machen, sie haben sich durchgebissen.” Mit dem Ergebnis sei die ehemalige Nationalspielerin “natürlich nicht happy”, die Atmosphäre entschädigte am Sonntag jedoch für einiges. “Es war überragend, vor dieser Kulisse zu spielen. Vor über 35.000 Fans spielen zu dürfen, die uns auch bei Rückstand immer antreiben, macht uns dankbar.”
Auch Bayerns Trainer Alexander Straus kam hinterher ins Schwärmen. “Das war fantastisch. Die Stadt und der Verein können stolz auf ihre Fans sein”, sagte der Norweger und richtete aufmunternde Worte an die Kölnerinnen: “Ihr könnt zufrieden sein heute, auch wenn ihr euch sicherlich ein anderes Ergebnis vorgestellt habt. Es war auch für uns ein besonderes Spiel.”