Voyager 1 und Voyager 2 sind die Oldies der Weltraumfahrt. Gestartet im Jahr 1977, fliegen die beiden baugleichen amerikanischen Raumsonden inzwischen jenseits des Sonnensystems und sammeln Daten aus dem interstellaren Raum. Kein anderes menschengemachtes Flugobjekt ist bislang weiter gereist. Doch nun werden die Batterien der beiden Sonden immer schwächer. Und um Strom zu sparen, hat die amerikanische Raumfahrtbehörde weitere Instrumente an Bord von Voyager 1 und 2 abgeschaltet. Damit wolle man sicherstellen, dass die beiden Sonden noch bis Ende dieses Jahrzehnts intakt bleiben und weiterhin Signale aus den Tiefen des Alls zur Erde funken.
Seit Ende September 2024 ist bereits das Plasma-Spektrometer „PLS“ von Voyager 2 nicht mehr in Betrieb. Das Instrument hatte die Intensität und Einfallsrichtung geladener Atome im Weltraum gemessen. Weil das PLS von Voyager 1 nicht mehr vernünftig arbeitete, war es schon vor einigen Jahren abgeschaltet worden.
Wie die amerikanische Raumfahrtbehörde mitteilt, wurde bereits Ende Februar dieses Jahres ein weiteres Instrument auf Voyager 1 deaktiviert. Es hatte die Energie und den Fluss von Teilchen der kosmischen Strahlung gemessen. Ende März soll an Bord von Voyager 2 ein anderes Instrument abgeschaltet werden. Es misst geladene Teilchen mit wenig Energie. Damit werden laut NASA von April an auf jeder Sonde nur noch drei der ursprünglich einmal zehn Instrumente in Betrieb sein.

Einige Geräte wurden bereits nach den erfolgten Vorbeiflügen der beiden Sonden an den Planeten Jupiter (1989), Saturn (1981) und Uranus (1986) sowie an Neptun (1989, nur Voyager 2) vom Netz genommen, da sie ihre Aufgabe, die Erforschung der Gasriesen des Sonnensystems, erfüllt hatten. Die verbliebenen Instrumente sollten vor allem die geladenen Teilchen der Heliossphäre – des Einflussbereiches des Sonnenwinds und des solaren Magnetfelds – und des interstellaren Raums außerhalb des Sonnensystems vermessen. Voyager 1 erreichte den interstellaren Raum im Jahre 2012, Voyager 2 nach seinem Ausflug zum Neptun sechs Jahre später.
Die Zwillingssonden nutzen als Energiesystem eine Plutoniumbatterie. Sie erzeugt Elektrizität aus dem radioaktiven Zerfall des Isotops Plutonium-238. Beide Raumfahrzeuge verlieren laut NASA jedes Jahr etwa vier Watt an Leistung. Die Batterien lieferten im geladenen Zustand ursprünglich 440 Watt. „Die Energie wird knapp“, sagt Projektmanagerin Suzanne Dodd. „Wenn wir jetzt nicht auf jeder Voyager-Sonde ein Instrument abstellen, hätten sie wahrscheinlich nur noch ein paar Monate Energie, bevor wir das Ende der Mission verkünden müssten.“
Trotzdem versucht die NASA, die beiden Sonden so lange wie möglich zu betreiben. In etwa einem Jahr müssten wohl weitere Instrumente abgestellt werden. Nächstes Jahr soll beispielsweise das Magnetometer von Voyager 1 abschaltet werden. Mit diesen Maßnahmen könnten die Sonden möglicherweise bis in die 2030er-Jahre betrieben werden, so die Hoffnung.
Die beiden Voyager-Sonden sind inzwischen mehr als 25 Milliarden Kilometer beziehungsweise 21 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Wegen der großen Entfernung benötigt ein Radiosignal von der Erde 23 Stunden, bis es Voyager 1 erreicht hat. Voyager 2 erreicht es erst nach 19,5 Stunden.