Er leidet an Pfeifferschem Drüsenfieber

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Bayern-Star leidet an Pfeifferschem Drüsenfieber

Diesen Bundesliga-Spieler kostete das die Karriere


12.03.2025 – 11:38 UhrLesedauer: 2 Min.

Christian Dollberg (links) gegen Olaf Bodden von 1860 München: Die Großeltern des Argentiniers waren in Köln geboren – trotzdem wurde aus seiner Karriere in der Domstadt nichts.Vergrößern des Bildes

Olaf Bodden: Er absolvierte insgesamt 92 Bundesligaspiele. (Quelle: Kicker/Liede/imago-images-bilder)

Aleksandar Pavlović ist an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt. Wie lange der 20-Jährige ausfällt, ist unklar. In der Bundesliga-Geschichte gab es einen dramatischen Fall.

Aleksandar Pavlović ist vom Pech verfolgt. Der Mittelfeldspieler des FC Bayern hat in seiner noch jungen Karriere schon einige Verletzungen und längere Ausfallzeiten hinter sich. Eine Mandelentzündung kostete ihn im vergangenen Jahr auch die Heim-EM in Deutschland. Und nun das: Pavlović hat das Pfeiffersche Drüsenfieber, wird den Bayern wohl erneut eine längere Zeit fehlen. Das bestätigte am Dienstagabend auch Bayern-Sportvorstand Max Eberl (mehr dazu lesen Sie hier).

Ein Blick in die Bundesliga-Geschichte verrät: Es gab schon Fälle von Pfeifferschem Drüsenfieber – einmal sogar mit dramatischem Ausgang. Denn der ehemalige Torjäger Olaf Bodden musste in den 1990er-Jahren wegen der Erkrankung seine Karriere beenden.

Bodden feierte im Juli 1989 sein Bundesliga-Debüt für Borussia Mönchengladbach. Er machte drei Spiele und wechselte zwei Jahre später zu Hansa Rostock, wo er richtig durchstartete (83 Spiele/24 Tore). Sein Durchbruch gelang ihm dann aber im Trikot von 1860 München, wo er es fast auch in die Nationalmannschaft geschafft hätte. Dem Klub blieb er bis zu seinem vorzeitigen Karriereende Ende Dezember 1997 treu, erzielte 25 Tore in 67 Spielen.

Zwei Jahre zuvor hatte Bodden die Schock-Diagnose bekommen: Pfeiffersches Drüsenfieber. Er musste mehrere Monate pausieren, versuchte im Frühjahr 1997 noch einmal ein Comeback. Beeindruckend dabei, dass er in seinem zweiten Spiel nach seiner Rückkehr drei Tore gegen Arminia Bielefeld erzielte. Es war das letzte Aufbäumen vor dem Zusammenbruch.

Bodden erlitt einen Rückfall, bei weiteren Untersuchungen wurde das Chronische Erschöpfungssyndrom, eine unheilbare Krankheit, bei ihm entdeckt (was genau das ist, können Sie hier lesen). Er hatte keine Kraft mehr, ein erneutes Comeback war ausgeschlossen, und so musste der Torjäger im Dezember 1997 schließlich seine Karriere im Alter von 29 Jahren beenden.

Nach seinem Karriereende zog sich Bodden weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich im Jahr 2013 nach der Einnahme eines experimentellen Medikaments erheblich, sodass er seitdem auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Er hatte große Hoffnungen in das Medikament aus den USA gesetzt, es sollte ihm helfen – am Ende hat es ihm mehr geschadet. Olaf Bodden wird später in der “Welt” so zitiert: “Ein Totalcrash. Ich hatte überhaupt keine Kraft mehr und liege seither nur noch im Bett.”

Trotz seiner gesundheitlichen Herausforderungen blieb Bodden kämpferisch, tauchte bei Benefizspielen auf – und ist immer noch treuer Anhänger von 1860 München. Über den Drittligist will er gern reden, über seine Krankheit nicht mehr, erklärte er in einem Gespräch mit dem “Münchner Merkur” im Jahr 2018. “Ich habe den Entschluss schon vor Jahren gefasst und bin da absolut konsequent. Es ist so viel über mich berichtet worden, aber nie richtig über meine Krankheit. Irgendwie kann ich’s ja verstehen, denn es würde Monate dauern, sich da seriös einzulesen”, so Bodden.