“Sie wollen meinen Hintern bedecken”
Finnischer ESC-Auftritt wird zensiert – Sängerin empört
13.03.2025 – 09:16 UhrLesedauer: 2 Min.

Erika Vikman tritt für Finnland beim Eurovision Song Contest an. Ihr Auftritt, der im Vorfeld bereits Aufsehen erregte, wird aber nicht wie geplant stattfinden können.
In wenigen Monaten ist es so weit: Zwischen dem 13. und 17. Mai findet der ESC in Basel in der Schweiz statt. Für Finnland geht in diesem Jahr Erika Vikman mit dem mehrdeutigen Song “Ich komme” an den Start – nicht nur der Titel, sondern auch das freizügige Outfit und die provokante Performance lösten zuvor Diskussionen aus. Doch jetzt schreitet der Veranstalter des Wettbewerbs, die Europäische Rundfunkunion (EBU), offenbar ein.
Erika Vikman gewann den finnischen Vorentscheid für den ESC, hat dementsprechend eine große Fangemeinde – doch auch viele Kritiker, wie sie der schwedischen Boulevardzeitung “Expressen” sagt. “Halb Finnland hasst mich, halb Finnland liebt mich”, meint die 32-Jährige und erklärt: “In Finnland sind die Menschen konservativ und haben Angst, sich zu äußern. Am Anfang war ich für sie schwierig. Das ist immer noch so, obwohl sich einige Leute daran gewöhnen.”
Ihre geplante ESC-Performance habe teilweise Kritik hervorgerufen. Und jetzt soll sie wohl vom Veranstalter zensiert werden. “Die EBU hat gesagt, es sei ein bisschen zu sexuell. Sie wollen meinen Hintern bedecken.” Sie ergänzt: “Wir müssen uns an ihre Regeln halten und mein Outfit ändern.”
Auf Social Media wird Empörung über die Entscheidung laut. “Das geht gar nicht”, schreibt jemand auf X. “Kommt schon, wie kann das okay sein, aber Erika nicht?”, kommentiert zudem jemand eine Fotocollage von freizügigen ESC-Outfits aus der Vergangenheit.
Auch der Beitrag Maltas wurde bereits zensiert. Denn der Titel “Kant” löste Empörung aus. Die britische BBC fand, dass das Wort, das in der maltesischen Sprache “singen” bedeutet, zu sehr wie das englische Wort “cunt” klingt – eine vulgäre Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsorgan. Daraufhin legte die Rundfunkanstalt Beschwerde ein, die EBU stimmte dem zu und forderte Malta auf, den Text anzupassen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Der ESC wird in diesem Jahr in Basel ausgetragen, weil der Schweizer Act Nemo 2024 den Wettbewerb gewonnen hatte. Das TV-Spektakel wird jedes Jahr im Land des Vorjahressiegers ausgetragen.