Deutsche-Bank-Chef Sewing verdient 2024 eine Million Euro mehr

3

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Christian Sewing, hat im zurückliegenden Jahr rund eine Million Euro mehr verdient. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, den die Bank an diesem Donnerstag veröffentlichte. Demnach verdiente der Chef von Deutschlands größter Geschäftsbank im zurückliegenden Jahr 9,75 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es 8,75 Millionen Euro.

Dass Sewing als Vorstandschef die Gehaltsliste des Instituts anführt, gilt als gesetzt. Ihm folgt aber nicht sein Stellvertreter und Finanzchef James von Moltke, sondern der für das Investmentbanking zuständige Vorstand Fabrizio Campelli, der auf 8,99 Millionen Euro kommt. Von Moltke erhielt eine Vergütung von 8,27 Millionen Euro – und liegt damit noch hinter dem für das Privatkundengeschäft zuständigen Vorstand Claudio de Sanctis, dessen Vergütung für das Jahr 2024 bei 8,38 Millionen Euro lag.

Zehn Millionen Euro mehr als 2023

Die Zahlen können sich noch etwas verändern, weil nach einer Änderung der Vergütungsregeln im zurückliegenden Jahr die genaue Höhe der Langfrist-Komponente erst im nächsten Jahr feststeht. Deswegen steht im Geschäftsbericht eine Proforma-Zahl. Diese basiert auf der Annahme, dass Sewing und die übrigen Vorstandsmitglieder ihre längerfristigen Zielvorgaben zu 100 Prozent erfüllt haben.

Der am schlechtesten bezahlte Manager im Vorstand der Deutschen Bank war 2024 Rechtsvorstand Stefan Simon mit einer Vergütung von 5,86 Millionen Euro. Auf seine Rechnung ging im Geschäftsjahr 2024 die Einigung mit den Altaktionären der Postbank. Für diese hatte die Deutsche Bank zunächst eine Rückstellung von 1,2 Milliarden Euro gebildet, was zu roten Zahlen im zweiten Quartal führte. Letztlich kostete die Einigung die Deutsche Bank knapp eine Milliarde Euro. Insgesamt ließ sich die Deutsche Bank ihren zehnköpfigen Vorstand laut dieser Berechnung 68,07 Millionen Euro kosten, knapp zehn Millionen Euro als 2023.

505 Einkommensmillionäre

Auch die Zahl der Einkommensmillionäre bei der Deutschen Bank ist im vergangenen Jahr gestiegen: von 505 auf 647. So verdienten – einschließlich der zehn Vorstandsmitglieder 647 Mitarbeiter im vergangenen Jahr mehr als eine Million Euro, ein Jahr zuvor waren es 505. Ursächlich hier ist die bessere Entwicklung im Investmentbanking.

Die meisten Einkommensmillionäre arbeiten in diesem Bereich. 331, und damit 41 mehr als im Vorjahr verdienten zwischen einer und 1,5 Millionen Euro. 125, 37 mehr als 2023, kamen auf ein Gehalt zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro. Ein Mitarbeiter kam 2024 sogar auf Gehalt zwischen 17 und 18 Millionen Euro. Allerdings werden auch etwaige Abfindungen in dieser Tabelle erfasst.

Wie aus dem Geschäftsbericht weiter hervorgeht, haben sich beim bereits Ende Januar vorgelegten Jahresergebnis keine Änderungen ergeben. Für das laufende Jahr rechnet Deutschlands größte Geschäftsbank mit einer Steigerung der Erträge auf rund 32 Milliarden Euro. Die Prognose beruht auf der Annahme, dass die Erträge der Unternehmensbank voraussichtlich höher ausfallen als im Vorjahr, getrieben von einem höheren Provisionsüberschuss und einem robusten Zinsüberschuss.

In der Investmentbank dürften die Erträge ebenfalls höher ausfallen, was leicht höhere Erträge im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen (FIC) und deutlich höhere Erträge im Emissions- und Beratungsgeschäft spiegele. Die Erträge der Privatkundenbank werden nach der Erwartung der Bank voraussichtlich leicht höher ausfallen, mit Zuwächsen bei den Erträgen aus Anlageprodukten, leicht höheren Erträgen im Einlagengeschäft und in etwa stabilen Erträgen im Kreditgeschäft. Mit ebenfalls steigenden Erträgen rechnet die Deutsche Bank in der Vermögensverwaltung.