“Skandal!”
Über diese Szene diskutiert ganz Spanien
13.03.2025 – 11:26 UhrLesedauer: 2 Min.

Das Stadtderby im Achtelfinale der Champions League endet mit einer bitteren Enttäuschung für Atlético Madrid. Vor allem eine Entscheidung im Elfmeterschießen sorgt in Spanien anschließend für große Diskussionen.
120 Minuten lang lieferten sich die beiden Stadtrivalen einen packenden Kampf, doch am Ende entschied Real Madrid das Elfmeterschießen für sich (2:4 n.E.). In Spanien geht es am Tag nach dem Spiel vor allem nur um ein Thema: die Szene um Julián Álvarez, dessen verwandelter Elfmeter nachträglich annulliert wurde.
Nachdem die ersten drei Schützen getroffen hatten, verwandelte auch Atletico-Stürmer Álvarez seinen Elfmeter. Doch im Anlauf war der Argentinier ausgerutscht. Der VAR griff ein, weil eine doppelte Berührung des Balles vermutet wurde. Schiedsrichter Marciniak annullierte den Treffer – ohne sich die strittige Szene selbst angeschaut zu haben.
Während sich Real über den Einzug ins Viertelfinale freut, herrscht in der spanischen Presselandschaft Uneinigkeit über die Korrektheit der Entscheidung. Das spanische Portal “Sport” betitelt die Annullierung gar als “Skandal”.
“Sport”: “Es ist zu keinem Zeitpunkt zu erkennen, dass er den Ball überhaupt berührte. Auf jeden Fall hatte entweder der VAR ein besseres Bild als dieses – was unwahrscheinlich erscheint – oder der Schiedsrichter des Spiels, der Pole Marciniak, wurde vom VAR-Raum aus sehr schlecht beraten. Es gibt kein Bild, das irgendetwas klärt, also hätten sie bei einer so entscheidenden Aktion nicht eingreifen dürfen.”
“Mundo Deportivo”: “Die angebotenen Wiederholungen konnten die Zweifel nicht ausräumen. Es war unklar, ob Julian den Ball zweimal berührt hatte, aber der VAR informierte Marciniak dennoch, dass der doppelte Kontakt stattgefunden hatte und der Schuss des Argentiniers nicht anerkannt wurde.”
“AS”: “Das Tor wurde nicht anerkannt und hätte nicht gegeben werden dürfen. Der Grund: Der Videoschiedsrichter stellte fest, dass der Stürmer den Ball beim Einwurf wegen des Ausrutschers zweimal berührt hatte, wodurch der Schuss unzulässig war.”
“El País”: “Das großartige Champions-League-Achtelfinal-Derby endete, wie alles in Europa endet: Real Madrid entkam durch einen Lapsus am Ende des Spiels […] Ein vom VAR millimetergenau gepfiffener Elfmeter, ein Ausrutscher von Julián Alvarez bei der Ausführung des Elfmeters im Elfmeterschießen, der ihn dazu brachte, vor dem Treffer zweimal den Ball zu berühren.”
“Marca”: “Real Madrid hat im Metropolitano einmal mehr gezeigt, warum sie die Könige der Champions League sind. Atlético Madrid stellte die Unsterblichkeit der Weißen auf die Probe und musste am Ende eine weitere Niederlage einstecken, die sie so schnell nicht vergessen werden.”
Der ehemalige spanische Spitzen-Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz äußerte als Experte im spanischen Fernsehen vor allem Kritik an der Vorgehensweise. “Ich würde es mir ansehen wollen und dann entscheiden”, sagte er beim Sender “Movistar TV”.