Elon Musks umstrittene Rolle in der amerikanischen Regierung unter Donald Trump hinterlässt zunehmend Spuren beim von ihm geführten Autohersteller Tesla. Inmitten eines von Trump losgetretenen Handelskonflikts mit Kanada hat die kanadische Provinz British Columbia jetzt Tesla von einem Subventionsprogramm entfernt. Dies trifft zum Beispiel den Batteriespeicher Powerwall, für dessen Anschaffung es bislang Fördermittel der Provinzregierung gab.
Auf der Internetseite für dieses Programm heißt, die Rabatte sollten künftig verstärkt für kanadische statt für amerikanische Produkte gegeben werden. Andere US-Unternehmen wie Ford und Rivian stehen aber weiter auf der Subventionsliste, und David Eby, der Premierminister der Provinz, bestätigte auf einer Pressekonferenz, der Ausschluss gelte nur für Tesla und geschehe wegen Elon Musk. „Wenn die Menschen hören würden, dass 10.000 Dollar an Steuergeldern an Elon Musk fließen, würden sie sich übergeben wollen.“
Musk ist wegen seines politischen Engagements zu einer kontroversen Figur geworden. Im Auftrag von Trump hat er mit der Arbeitsgruppe „Department of Government Efficiency“ (Doge) radikale Einschnitte in Behörden veranlasst. Dies ist ein Grund für eine Welle von Demonstrationen, die es in den vergangenen Wochen vor Tesla-Geschäften in den USA und auch anderen Ländern gegeben hat.
Trump wirbt für Tesla
Für dieses Wochenende sind wieder Proteste angekündigt worden, darunter in Kanada. Trump inszenierte in dieser Woche eine öffentlichkeitswirksame Werbeaktion für Tesla. Er ließ vor dem Weißen Haus fünf Autos des Herstellers auffahren und sagte, er werde persönlich eines dieser Modelle kaufen. Er beschrieb das als „Zeichen des Vertrauens und der Unterstützung für Elon Musk“. Der Aktienkurs von Tesla ist seit einem Höchststand im Dezember um rund die Hälfte gesunken, das Geschäft hat sich erheblich eingetrübt. In Deutschland fiel die Zahl der Tesla-Zulassungen im Februar gegenüber dem Vorjahr um 76 Prozent, auf dem Heimatmarkt gab es im Januar nach Angaben der Marktforschungsgruppe S&P Global Mobility ein Minus von elf Prozent.
Unterdessen hat Tesla trotz Musks Nähe zu Trump vor den Folgen der Verhängung von Einfuhrzöllen für die amerikanische Autoindustrie gewarnt. In einem Brief an den Handelsbeauftragten Jamieson Greer schrieb das Unternehmen, Vergeltungsschritte anderer Länder könnten amerikanische Unternehmen schwer treffen. Sie könnten die Produktion von Tesla-Fahrzeugen in den USA sowie deren Export verteuern. Tesla habe zwar einen großen Teil seiner Lieferkette in den USA, aber manche Bauteile und Komponenten könnten hier nicht bezogen werden.
Der Brief von Tesla war weder von Musk noch von einer anderen Person im Unternehmen unterzeichnet. Teslas Finanzvorstand Vaibhav Taneja hatte schon im Januar bei der Vorlage von Quartalszahlen im Zusammenhang mit Zöllen darauf hingewiesen, Tesla sei noch immer „sehr abhängig“ von Bauteilen aus der ganzen Welt. Musk selbst äußert sich auf der Plattform X verglichen mit anderen Themen nur wenig über Trumps Zollpolitik.