Chaos-Rennen – Norris gewinnt verrückten Auftakt in Australien

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Formel 1 in Australien

Chaos-Rennen: Norris gewinnt verrückten Saisonstart


Aktualisiert am 16.03.2025 – 07:12 UhrLesedauer: 3 Min.

Szene beim Start in Melbourne: Die beiden McLaren (M.) vorneweg.Vergrößern des Bildes

Szene beim Start in Melbourne: Die beiden McLaren (M.) vorneweg. (Quelle: IMAGO/Joao Filipe/imago-images-bilder)

Der Große Preis von Australien entwickelt sich schnell zu einem dramatischen Auftakt in die neue Saison der Königsklasse. In den letzten Runden brechen alle Dämme. Den ersten Unfall gibt es aber schon vor dem Start.

Unfälle. Überholmanöver. Patzer. Wilde Szenen. Safety-Car-Phasen. Lando Norris hat einen verrückten und denkwürdigen Großen Preis von Australien gewonnen. Der McLaren-Pilot setzte sich in einem von Regenchaos und vielen Ausfällen bestimmten Saisonauftakt der Formel 1 vor Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) und George Russell (Mercedes) durch. Dabei wäre für McLaren sogar mehr drin gewesen – doch Norris’ lange auf Platz zwei fahrender Teamkollege Oscar Piastri leistete sich in der Schlussphase einen folgenschweren Fehler, der ihn weit zurückwarf. Der Australier wurde bei seinem Heimrennen am Ende noch Neunter.

Dabei beendeten auch bedingt durch die Wetterkapriolen nur 14 von eigentlich 20 Fahrern das Rennen auf dem traditionsreichen Kurs von Melbourne. Der Deutsche Nico Hülkenberg (Sauber) konnte indes einen erfreulichen Saisonstart feiern, fuhr mit einer soliden Vorstellung in die Punkte, belegte am Ende Platz sieben.

Beim mit Spannung erwarteten Debüt von Lewis Hamilton im Ferrari verpasste der Rekordweltmeister das Podium deutlich. Der 40-Jährige, der von Mercedes zur Scuderia gewechselt ist, wurde Zehnter. Sein Teamkollege Charles Leclerc, ebenfalls mit großen Titelambitionen ins Jahr gestartet, belegte den achten Platz.

Der Grand Prix verlief höchst chaotisch. Den ganzen Tag hatte es in Melbourne geregnet. Weil die Strecke so nass war, konnten die im Rahmenprogramm vorgesehenen Rennen der Formel 2 und der Australian Supercars nicht stattfinden.

Den schwierigen Bedingungen waren auch in der Königsklasse nicht alle gewachsen. Wie rutschig es ist, wurde bereits in der Einführungsrunde deutlich: Rookie Isack Hadjar (Racing Bulls) verlor die Kontrolle über sein Auto und schlug in die Streckenbegrenzung ein – das Rennen für den Franzosen war somit bereits beendet. Bitter enttäuscht weinte der 20-Jährige, Lewis Hamiltons Vater Anthony tröstete Hadjar (mehr dazu lesen Sie hier).

Als der Start 15 Minuten später erfolgte, behauptete Norris seine Führung – dahinter aber schob sich Verstappen an Piastri vorbei. Doch das Feld hatte die erste Runde noch nicht beendet, da musste das Safety Car bereits auf die Strecke: Rookie Jack Doohan (Australien) hatte die Kontrolle über sein Alpine-Auto verloren, auch Carlos Sainz (Spanien) rutschte mit seinem Williams ins Aus.

Es dauerte eine Weile, bis die Strecke wieder frei war, dann setzte sich das Trio an der Spitze Schritt für Schritt ab. Zwar trocknete die Strecke nun etwas ab, Verstappen unterlief beim Einlenken in Kurve elf dennoch ein Fehler: Piastri profitierte davon und zog vorbei. Und der Weltmeister konnte nicht kontern, stattdessen verlor Verstappen zunehmend den Anschluss. Norris führt vor Piastri, Verstappen lag als Dritter schnell zehn Sekunden zurück.

Ein Funkspruch erzeugte dann Irritation bei Piastri. Vom Kommandostand lautete es, er solle seine Position halten. Der Australier erwiderte, er sei schneller, halte sich aber an die Order. Wenig später folgte die nächste Anweisung: Piastri erhielt die Freigabe “das Rennen ohne Einschränkung zu fahren”, er solle sich aber “an die Regeln halten.”

Bevor er das tun konnte, sorgte ein Unfall von Fernando Alonso für die nächste Safety-Car-Phase. Diese nutzten alle Fahrer für einen Boxenstopp, um sich frische Reifen zu holen.

Die Wahl fiel auf Trockenreifen – doch wenig später begann es erneut zu regnen. Das sorgte für Chaos, und als Piastri von der Strecke rutschte, schrien die Zuschauer entsetzt auf. Nach erneuter Freigabe des Rennens wurde das Finale zwischen Norris und Verstappen zu einem engen Duell.